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Sant’Ignazio

Was ist echt?

Sant’Ignazio

Was ist echt?
  • Adresse
    Piazza Sant’Ignazio, 00186 Rom
  • Öffnungszeiten
    täglich 9:00 – 23:30 Uhr
Der Ort: eine Hinführung

Vor der Kirche

Die Kirche Sant’Ignazio liegt direkt neben dem ersten Kolleg (=Ausbildungsstätte) für die jungen Jesuiten und wurde gebaut, als Ignatius von Loyola im 17. Jahrhundert heiliggesprochen wurde. Schaut euch einmal die Piazza an: Die geschwungenen Fassaden, die vielen Fenster … man hat fast den Eindruck, in einem Theater zu sein, wo die Fassade der Kirche die Bühne ist. Also eine Einladung, die Kirche zu betreten.

Innen drinnen dürft ihr schauen, was euch Besonderes an der Kirche auffällt.

(falls die Ministrantinnen und Ministranten Schwierigkeiten haben, draufzukommen, kannst du sie ermuntern, den Blick nach oben zu wenden und die Aufmerksamkeit in Richtung Kuppel in der Mitte zu legen. Leider ist die Kuppel viel zu dunkel, sodass recht schnell auffällt, dass mit der Kuppel etwas nicht stimmt. Trotzdem ist es beeindruckend, wie gut sie gemalt ist. Auf der rechten Seite gibt es einen Automaten, mit dem man für Kleingeld Licht machen kann. Auf dem Boden gibt es im Mittelgang einen Punkt, von dem aus die Proportionen stimmen und die Kuppel ganz echt wirkt. Wenn man weiter nach vorne geht, merkt man, dass alles völlig schief und verzogen ist.)

wenn die Ministrant:innen die Kuppel entdeckt haben

Da es nicht genug Geld für den Bau einer echten Kuppel gab, wurde der Jesuiten-Bruder und Künstler Andrea Pozzo beauftragt, eine Kuppel zu malen. Nachdem ihm das so gut gelungen war, wurde er dann beauftragt, auch das Deckenfresko im hinteren Bereich zu gestalten. Auch hier hat man den Eindruck, die Kirche wäre sehr hoch und gewölbt – aber in Wirklichkeit ist das alles nur perspektivische Malerei. Ihr könnt selbst die Orte suchen, von denen aus alles stimmig aussieht und die Punkte, wo man ganz deutlich sieht, wie die Säulen schief und verzogen sind und die Perspektiven nicht stimmen.

Der Ort und dein Leben: zum Nachdenken

Zu der Zeit, als die Kirche gebaut wurde, waren schöne, große Kuppeln voll im Trend. Es war unvorstellbar, dass eine so große und wichtige Kirche keine Kuppel haben sollte – aber leider fehlte dazu das nötige Kleingeld. So griff man also zu einem Trick und beauftragte einen Künstler damit, eine falsche Kuppel zu malen, um den Schein zu wahren.

Wie denkt ihr darüber? In welchen Situationen habt ihr schon einmal so „getan als ob“? Wie habt ihr euch dabei gefühlt und wie gingen diese Geschichten aus? Wann findet ihr es ok, so zu tun als ob und wann ist das absolut nicht mehr ok?

Ideen für den Besuch
  • Versammle dich mit deiner Gruppe vor der Kirche, lies die Einführung vor und nehmt euch Zeit, den Platz anzuschauen.
  • Dann geht in die Kirche – erzähle deiner Gruppe noch nichts von der Kuppel, sondern ermuntere sie, selbst nach etwas Besonderem in dieser Kirche zu suchen. Wenn sie nicht draufkommen, gib ihnen Hilfestellungen.
  • Lass sie die Perspektiven der Kuppel und des Deckenfreskos erkunden.
  • Stelle ihnen die Fragen aus dem Punkt „Der Ort und dein Leben“ und ermutige sie, sich einen Platz in der Kirche zu suchen, um in Kleingruppen über die Fragen zu diskutieren.
  • Trefft euch dann wieder am vorderen rechten Seitenaltar (im Querschiff) für die gemeinsame Aktion und setzt euch dort auf die Bänke.
Konkrete Anregung für eine Aktion mit der Gruppe

Der Seitenaltar im rechten Querschiff ist dem Heiligen Aloisius Gonzaga geweiht, der dort auch begraben ist. Aloisius war ein italienischer Adliger, der gegen den Willen seines Vaters unbedingt bei den Jesuiten eintreten wollte. Während seines Theologiestudiums kümmerte er sich intensiv um Kranke. Als in Rom eine Pestepidemie wütete, steckte er sich bei der Pflege von Pestkranken an und starb mit 23 Jahren an der Krankheit. Bald nach seinem Tod wurde er schon als Heiliger betrachtet und vom Volk verehrt.

Er gilt als Schutzpatron der Jugend. In Gelsenkirchen-Schalke gibt es z. B. ein Kirchenfenster, in dem Aloisius mit Schalke-Fußballschuhen und Fußball dargestellt ist. Wir sind hier an dem Ort, wo er gelebt hat und gestorben und begraben ist … und wollen uns nun einen Moment Zeit nehmen, um für die Jugendlichen zu beten, die einen besonderen Platz in unserem Herzen haben, um diejenigen, die es schwer haben und um die wir uns Sorgen machen.

Wir beginnen unser Gebet im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.

Guter Gott, wir sind hier in der Kapelle des heiligen Aloisius von Gonzaga versammelt und möchten dich jetzt für Jugendliche beten: Für diejenigen, die es schwer haben. Für diejenigen, die nicht mehr weiterwissen. Für diejenigen, die nach einem Sinn in ihrem Leben suchen. Für diejenigen, die gerade mit ihrem Leben überfordert sind. Für diejenigen, die nach Gott suchen …

Und jetzt dürft ihr die Namen von den Jugendlichen nennen, an die ihr besonders denkt und für die ihr beten wollt.
Guter Gott, wir bitten dich für … (und nun nennen die Ministrant:innen die Namen)

(anschließend kurze Stille)

Gemeinsam beten wir jetzt das Vaterunser.

Vater unser im Himmel,
geheiligt werde dein Name.
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute
und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von den Bösen.
Denn dein ist das Reich
und die Kraft
und die Herrlichkeit,
in Ewigkeit.
Amen.

Herr Jesus, wir bitten dich: lass alle Jugendlichen dieser Welt ihr Leben in die Hand nehmen, nach den schönsten und sinnvollsten Dingen des Lebens streben und stets ein freies Herz bewahren. Hilf ihnen, dem Ruf, den du an jeden Einzelnen von ihnen richtest, zu folgen, um ihren Lebensentwurf zu verwirklichen und glücklich zu werden. Halte ihre Herzen offen für große Träume und lass sie auf das Wohl ihrer Schwestern und Brüder achten.
(aus dem Gebet von Papst Franziskus für die Jugendsynode)

Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.
Amen.