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San Pietro: Das Mosaik im Atrium

Wo finde ich Halt?

San Pietro: Das Mosaik im Atrium

Wo finde ich Halt?
Der Ort: eine Hinführung

am Petersplatz

Wir stehen jetzt an einem der wichtigsten und bekanntesten Orte Roms, dem Ort, an dem der Apostel Petrus begraben ist und verehrt wird.
Im 16. Jh. wurde über dem Ort des Petrus-Grabes eine neue Kirche erbaut. Michelangelo war einer von vielen Bauherren dieser Kirche und wollte eigentlich ein griechisches Kreuz als Grundform für die Kirche, d. h. ein Kreuz mit vier gleichlangen bzw. gleich kurzen Seiten. Seine Kuppel sollte als Blickfang eigentlich alles überragen. „Eigentlich“, weil dann ein späterer Baumeister das Langhaus und die Fassade anfügte, die, wenn man vor dem Dom steht, die Kuppel völlig verschwinden lässt. Erst 100 Jahre später plante dann Lorenzo Bernini den Petersplatz mit den Kolonaden, um von der gewaltigen Fassade abzulenken. Eine Ironie der Geschichte: Eigentlich wurde Michelangelos majestätische Konzeption durch den späteren Baumeister „verhunzt“: Wäre dies aber nicht geschehen, wäre danach dann dieser wunderbare Platz wahrscheinlich nie entstanden. Hier ist irgendwie alles riesig. Auf den Platz passen 300.000 Menschen, in den Dom 20.000, und schon die Weihwasserbecken im Inneren erscheinen wie kleine Badewannen. Der Dom ist 211 Meter lang und die Kuppel mehr als 136 m hoch. Wir gehen nun aus der Hitze des Platzes weg hinauf zum Eingang der Basilika bis in die Vorhalle. Die Vorhalle ist so groß, dass so manche Kirche darin Platz hätte. Dort schauen wir uns jetzt ein Detail an. Wenn ihr vor dem mittleren Haupteingang in die Basilika steht, blickt nun bitte hinter euch, d. h. in Richtung Petersplatz und dann nach oben. Dort werdet ihr ein Mosaik vom Seegang Jesu entdecken.

Der Ort und dein Leben: zum Nachdenken

Das Mosaik erzählt die Geschichte vom Sturm auf dem See. Manchmal geht es im Leben einigermaßen ruhig und friedlich zu, manchmal brechen gewaltige Stürme über uns herein. Welche Stürme habt ihr denn in eurem Leben schon erlebt? Petrus, der zu Jesus kommen will und aus dem Boot steigt, ist zuerst sehr mutig, dann aber verliert er den Mut und wird von Jesus gerettet. Was hat euch mutig sein lassen? Und wer oder was hat euch geholfen, wenn ihr selbst nicht weiterwusstet?

Ideen für den Besuch
  • Wenn ihr auf dem Platz steht, nehmt euch die Zeit, die kleine Hinführung zu lesen und tauscht euch über eure Eindrücke aus. Mögliche Formulierungen können sein: Mir gefällt, dass … mir fällt auf, dass … Ich wundere mich, dass … mich beeindruckt, dass …
  • Dann geht (ev. durch die Sicherheitskontrolle, wenn ihr sie noch nicht vorher passiert habt), die Stufen hinauf zum Eingang der Basilika. Lasst, bevor ihr in die Vorhalle tretet, noch einmal euren Blick über den Petersplatz schweifen
  • Nehmt euch Zeit gemeinsam das Mosaik in der Vorhalle zu betrachten, ein paar Momente für die persönliche Reflexion (und eventuell einen Austausch über die Fragen).
  • Zieht euch in eine Ecke der Vorhalle zurück und probiert den Bibliolog mit dem Bibeltext
  • Vereinbart, wie ihr euch die Basilika anschauen wollt (gemeinsam oder allein) und wie viel Zeit ihr euch dafür nehmen wollt
Konkrete Anregung für eine Aktion mit der Gruppe

Bibliolog

(Bibliolog ist eine Methode der Bibelarbeit. Auf ganz einfache Weise können die Teilnehmenden in die biblische Geschichte einsteigen, sodass die Geschichte noch greifbarer und persönlicher wird. Der Bibliolog funktioniert gut in einer Gruppe von 5 bis 10 Leuten und du brauchst dafür in etwa 15 Min.)

(Einstieg)
Wir haben uns das Bild von dem Sturm auf dem See angeschaut und wollen nun noch ein wenig mehr in die Geschichte einsteigen. Dazu werde ich euch den Bibeltext vorlesen und an ein paar Stellen unterbrechen und euch ansprechen. Dann sagt bitte einfach das Gefühl oder den Gedanken, der euch als Erstes kommt. Und jetzt achtet einen Moment auf euren Atem und stellt euch vor, dass ihr 2.000 Jahre in der Geschichte zurückgeflogen seid. Ihr seid jetzt mit Jesus unterwegs und habt gerade 5.000 Menschen zu essen gegeben. Jetzt geht unsere Geschichte los.

(vorlesen – Text aus Mt 14,22-33)
Gleich darauf drängte Jesus die Jünger, ins Boot zu steigen und an das andere Ufer vorauszufahren. Inzwischen wollte er die Leute nach Hause schicken. Nachdem er sie weggeschickt hatte, stieg er auf einen Berg, um für sich allein zu beten. Als es Abend wurde, war er allein dort. Das Boot aber war schon viele Stadien vom Land entfernt und wurde von den Wellen hin und her geworfen; denn sie hatten Gegenwind.

 Stell dir vor, dass du ein Jünger auf dem Boot bist. Wie geht es dir? Was denkst du?
(einer nach dem anderen, vielleicht reihum, sagt einen Gedanken. Wenn alle gesprochen haben, geht es weiter.) Danke für diese erste Runde. Nun geht es weiter.

(vorlesen)
In der vierten Nachtwache kam Jesus zu ihnen; er ging auf dem See. Als ihn die Jünger über den See kommen sahen, erschraken sie, weil sie meinten, es sei ein Gespenst, und sie schrien vor Angst. Doch sogleich sprach Jesus zu ihnen und sagte: Habt Vertrauen, ich bin es; fürchtet euch nicht! Petrus erwiderte ihm und sagte: Herr, wenn du es bist, so befiehl, dass ich auf dem Wasser zu dir komme! Jesus sagte: Komm!

Stell dir vor, dass du Petrus bist. Auf deinen Wunsch hin hat Jesus dich gerade eingeladen, über das Wasser zu ihm zu kommen. Wie geht es dir? Was denkst du? (einer nach dem anderen, vielleicht reihum, sagt einen Gedanken. Wenn alle gesprochen haben, geht es weiter.) Danke für diese zweite Runde. Nun geht es weiter.

(vorlesen)
Da stieg Petrus aus dem Boot und kam über das Wasser zu Jesus. Als er aber den heftigen Wind bemerkte, bekam er Angst. Und als er begann unterzugehen, schrie er: Herr, rette mich! Jesus streckte sofort die Hand aus und ergriff ihn.

Stell dir vor, dass du einer der Jünger bist, der gerade miterlebt hat, wie Petrus begonnen hat, unterzugehen und wie Jesus ihn aus dem Wasser herausgezogen hat. Wie geht es dir? Was denkst du? (einer nach dem anderen, vielleicht reihum, sagt einen Gedanken. Wenn alle gesprochen haben, geht es weiter.) Danke für diese dritte Runde. Jetzt geht es weiter.

(vorlesen)
Jesus sagte zu ihm: Du Kleingläubiger, warum hast du gezweifelt? Und als sie ins Boot gestiegen waren, legte sich der Wind. Die Jünger im Boot aber fielen vor Jesus nieder und sagten: Wahrhaftig, Gottes Sohn bist du.

Nun könnt ihr die Geschichte noch einen kleinen Moment nachklingen lassen und dann wieder hier im Petersdom ankommen. Du kannst die Übung hier beenden oder noch einmal die Frage stellen, ob die Gruppe noch einmal kurz erzählen und austauschen mag, wie es mit dem Bibliolog gegangen ist.