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Achtsamkeit

Altar oder Fußballplatz?

  • Dauer: 60 Minuten
  • Alter: ab 10 Jahren
  • Material:
    • Zitat auf großer Pappe
    • Freundschaftsbilder (zum Download auf www.miniboerse-online.de)
    • Lied „Count on me“ von Bruno Mars und Abspielgerät
    • Briefpapier (zum Download auf www.miniboerse-online.de)
    • Stifte; Briefumschläge
    • Schreibhilfen (zum Download auf www.miniboerse-online.de)

Wenn eure Freundschaft auf die Probe gestellt wird

„Der Freund ist einer, der alles von dir weiß und dich trotzdem liebt!“ So sagt es ein Zitat des amerikanischen Philosophen Elbert Hubbard. Doch gerade das fällt manchmal schwer, wenn die Interessen verschieden sind und dadurch Konflikte entstehen: Etwa, weil der eine gerne Messdiener werden, der andere aber lieber im Fußballverein spielen möchte und mit „Kirche und so“ nichts am Hut hat. Diese Gruppenstunde soll dazu anleiten, an Freundschaften festzuhalten, auch wenn es mal Differenzen gibt.

Ablauf

  1. Einleitung (Dauer: 2 Minuten)
  2. Zitat mit Blitzlichtrunde (Dauer: 5 Minuten)
  3. Gesprächsrunde: Was macht gute Freundschaft aus? (Dauer: 8 Minuten)
  4. Geschichte über eine Freundschaft, die auf die Probe gestellt wird (Dauer: 15 Minuten)
  5. Lied „Count on me“ von Bruno Mars (Dauer: 4 Minuten)
  6. Impulstext (Dauer: 4 Minuten)
  7. Brief schreiben (Dauer: 20 Minuten)
  8. Abschluss (Dauer: 2 Minuten)

Detaillierter Ablauf

1. Einleitung

Begrüße deine Minis zur Gruppenstunde und erkläre ihnen, dass du dieses Mal gar nicht viel vorweg erzählen willst, worum es in der kommenden Stunde gehen soll, sondern dass du direkt starten und die Minis auf diese Art und Weise ins Thema einführen möchtest. 

2. Zitat mit Blitzlichtrunde

Lege die Pappe mit dem Zitat in die Mitte und lies es vor. Nun startest du die Blitzlichtrunde:

» Wenn ihr dieses Zitat hört oder lest – was fällt euch spontan dazu ein? Worum könnte es in dieser Gruppenstunde gehen? Worüber werden wir wohl sprechen? «

Die Minis dürfen sich nun frei dazu äußern und ihre Meinung sagen. Hier gibt es kein Richtig und kein Falsch; keiner muss etwas sagen, jeder darf. Wenn sich keiner mehr äußern möchte, gehst du über zum nächsten Punkt.

3. Gesprächsrunde: Was macht gute Freundschaft aus?

Lege die ausgedruckten Bilder in die Mitte und frage deine Minis:

» Was, meint ihr, macht eine gute Freundschaft aus? «

Auch in dieser Phase können sich die Teilnehmer frei äußern. Die Bilder können dabei eine Hilfe sein. Falls das Gespräch nicht anläuft, kannst du einzelne Bilder in den Blick nehmen und fragen, was darauf zu sehen ist oder wie die Freunde sich zueinander verhalten. Anregungen dazu findest du im Onlinematerial auf der letzten Seite in dem Dokument mit den Bildern.

4. Geschichte über eine Freundschaft, die auf die Probe gestellt wird

Leite zur Geschichte über.

» Nachdem wir nun gesammelt haben, was eine gute Freundschaft ausmacht, möchte ich euch eine Geschichte vorlesen. Sie handelt von ebenso einer guten Freundschaft, die allerdings zu zerbrechen droht. «

ALTAR ODER FUSSBALLPLATZ

Jonas und Henri schlendern von der Schule nach Hause. Sie sind beste Freunde und unternehmen viel zusammen. In den letzten Ferien waren sie sogar zusammen im Zeltlager.

„Kommst du nachher auch mit zum Fußballplatz?“, fragt Jonas Henri. „Heute ist doch Mittwoch, da habe ich doch Messdienergruppenstunde. Das müsstest du doch langsam mal wissen“, antwortet Henri leicht genervt. Jonas stöhnt: „Mann, jede Woche das Gleiche. Warum gehst du da überhaupt hin? Du gehst doch sonntags schon in die Kirche, reicht das nicht?!“

Henri hat schon geahnt, dass sein Freund wieder damit anfangen würde. Jonas versteht einfach nicht, dass Henri gerne Messdiener ist und auch gerne zur Gruppenstunde geht. Er versucht, sich zu erklären: „Sonntags in der Messe zu dienen und die Messdienergruppenstunde sind doch zwei ganz verschiedene Sachen. In der Gruppenstunde reden wir über die verschiedensten Themen, spielen und haben auch Spaß.“ Jonas entgegnet: „Aber Fußball ist doch viel besser! Da muss man nicht rumsitzen und still sein und Lieder singen und so! Nie kommst du mittwochs mit zum Fußball! Was bist du überhaupt für ein Freund? Die Messdiener sind dir scheinbar wichtiger als ich!“ 

Jonas beginnt schneller zu gehen. Henri läuft ihm nach. Eigentlich findet er Fußball sowieso nicht so toll. Aber wenn er das jetzt auch noch laut sagt, wird Jonas richtig wütend. An der Ecke trennen sich die Wege der beiden. Eigentlich stehen sie dort noch immer ein paar Minuten und quatschen, aber heute läuft Jonas ohne sich zu verabschieden in Richtung nach Hause. Henri bleibt an der Ecke stehen. So laut er kann, ruft er Jonas hinterher: „Was für ein Freund ich bin, willst du wissen? Ein guter! Ich nehme mir viel Zeit für dich, ich helfe dir, ich bin für dich da, wenn du traurig bist und ich behalte deine Geheimnisse für mich!“ Jonas dreht sich nicht mehr um, aber gehört hat er es auf jeden Fall. Dann geht auch Henri nach Hause.

 

Halte nach der Geschichte einen Moment inne, bevor du fortfährst:

» Die Geschichte von Jonas und Henri hat ein gutes Ende genommen. Ihre Freundschaft wurde durch die verschiedenen Interessen auf die Probe gestellt, aber Jonas hat gemerkt, dass die Freundschaft wichtiger ist als die verschiedenen Hobbys. Vielleicht hat einer von euch schon mal etwas Ähnliches erlebt und kann davon erzählen? «

 

Jonas liegt auf seinem Bett und starrt an die Decke. Mama hatte gesagt, er solle kommen, es gebe Mittagessen, aber Jonas hat gar keinen Hunger! Er ist wütend auf Henri. Warum kann er nicht einmal mittwochs mit zum Fußball kommen! Er grübelt ...

Dann denkt er an die Worte, die Henri ihm hinterher gerufen hat. Eigentlich hat er ja recht, sie machen viel zusammen. Montags gehen sie zusammen schwimmen, donnerstags in die Koch-AG und am Wochenende treffen sie sich meistens sowieso. Und bei den Matheaufgaben, da hat er manchmal Probleme, da hat Henri ihm schon oft geholfen. Ach ja, als sein Kaninchen letztes Jahr gestorben ist, da ist Henri sofort zu ihm gekommen und hat ihn getröstet und mit ihm zusammen einen kleinen Grabstein gebastelt. Das Geheimnis, dass er ein bisschen in Lisa verknallt ist, das hat Henri auch noch niemandem weiter erzählt. Und was sie nicht schon alles zusammen erlebt haben ...

Jetzt merkt Jonas, was er an Henri hat. Henri ist wirklich ein guter Freund! So einen tollen Freund hat bestimmt nicht jeder! Messdiener hin oder her. Sie sehen sich ja an vielen Tagen in der Woche, da ist es ja eigentlich nicht so schlimm, wenn Henri und Jonas mittwochs verschiedene Interessen nachgehen. 

Jonas springt auf und holt das Telefon. Henris Nummer kann er auswendig. Es tutet ein paar Mal, dann nimmt Henri ab: „Hallo, hier Henri?“ Jonas schluckt noch einmal: „Hallo, hier ist Jonas, dein Freund.“ Er macht eine Pause. Er hat ein bisschen Angst, dass Henri jetzt auch beleidigt ist und einfach auflegt. Aber das tut er nicht. „Was ich vorhin gesagt habe, das tut mir leid. Du bist mein bester Freund und ich bin froh über unsere Freundschaft . Ich kann nicht nachvollziehen, was du an den Messdienern so toll findest, aber wenn du mittwochs dorthin gehst und ich zum Fußball gehe, dann ist das in Ordnung, denn am Donnerstag sehen wir uns ja eh wieder. Also. Bis morgen früh an der Ecke?“ – „Bis morgen früh an der Ecke!“, grinst Jonas ins Telefon.

 

Gib deinen Minis nun die Gelegenheit, sich offen über ähnliche Erlebnisse auszutauschen.

5. Lied „Count on me“ von Bruno Mars

Wenn sich niemand mehr zu dem Thema äußern möchte, kannst du das Lied von Bruno Mars laufen lassen. Hört aufmerksam zu. Nach dem Lied kann es einen kleinen Moment ruhig sein, bevor du den folgenden Impulstext langsam und mit Pausen vorliest.

6. Impuls

Bruno Mars singt:

„Du kannst auf mich zählen:

Eins, zwei, drei –

ich werde für dich da sein.

Und ich weiß, wenn ich dich brauche,

kann ich auf dich zählen: Vier, drei, zwei –

du wirst für mich da sein.

Denn das ist es, was Freunde tun sollten!“

 

Wie recht er doch hat.

Freunde sollten vor allem füreinander da sein.

Freunde sollten einander blind vertrauen:

Wenn ich dich brauche, dann bist du für mich da!

Solch eine Freundschaft ist unbezahlbar!

Gerade deshalb sollten wir an diesen Freundschaften festhalten,

sie bewahren,

sie pflegen.

7. Brief schreiben

Bitte deine Minis nun, einen Brief an ihren besten Freund zu schreiben. Verteile dazu Briefpapier, Briefumschläge und Stifte. Es ist deinen Minis dabei selbst überlassen, an wen sie schreiben möchten: An jemanden, mit dem sie vielleicht schon mal tiefer befreundet waren, aber von dem sie sich durch Unstimmigkeiten etwas entfernt haben und dem sie nun mitteilen möchten, dass man sich vielleicht wieder annähern könnte. Oder alternativ z. B. an einen guten Freund, dem sie in dem Brief einfach mal mitteilen, was ihnen an der Freundschaft liegt und wie wertvoll der andere Mensch als Freund für sie ist.

Den Minis, die sich schwer tun, kannst du die Schreibhilfe zur Verfügung stellen, die du im Downloadbereich auf www.miniboerse-online.de findest.

8. Abschluss

Verabschiede deine Minis:

» Nun haben wir viel über Freundschaft geredet und zum Schluss einem bestimmten Menschen ein paar Zeilen geschrieben. Nehmt euren Brief mit. Falls ihr nicht fertig geworden seid: Feilt zu Hause noch etwas weiter an dem, was ihr zu sagen habt. Gebt ihn anschließend demjenigen, an den ihr geschrieben habt. Ich bin mir sicher, die Reaktionen auf eure Zeilen werden positiv sein. «

Vorbereitung

Schreibe das Zitat aus dem Einführungstext auf eine große Pappe. Drucke die Onlinematerialien aus und kopiere das Briefpapier und die Schreibhilfe in der benötigten Anzahl. Stelle die Stühle zunächst im Stuhlkreis, aber sorge auch dafür, dass die Minis später an Tischen sitzen können, wenn sie die Briefe schreiben. Außerdem sollte das Lied abspielbereit sein, damit du nicht erst während der Gruppenstunde den CD-Player aufbauen oder den MP3-Player anschließen musst.