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Glaube

So seid ihr ganz Ohr

  • Dauer: ca. 60 Minuten
  • Alter: ab 13 Jahren
  • Material:

    – Stecknadel

    – Plakate

    – Permanentmarker

Gott spricht auch durch junge Christen

Kann Gott auch durch einen jungen Menschen sprechen und sagen, was er gut findet? Eine alte Klosterregel sagt: Ja! Welche Schlüsse ihr daraus für eure Minigemeinschaft ziehen könnt, verrät euch diese Gruppenstunde.

Ablauf

  1. Warm-Up : Hört gut zu! (Dauer: ca. 10 Minuten)
  2. Einführung: Zuhören will gelernt sein! (Dauer: 10 Minuten)
  3. Praxisübung: Aufmerksam zuhören (Dauer: 10 Minuten)
  4. Die Benediktsregel: (Dauer: 10 Minuten)
  5. Gott spricht zu den Jüngeren: Ein Beispiel aus der Bibel (Dauer: 10 Minuten)
  6. Die Benediktsregel für eure eigene Mini-Gemeinschaft (Dauer: 10 Minuten)

Detaillierter Ablauf

1. Warm-Up: Hört gut zu!

Begrüße deine Minis. Wärme sie dann mit zwei Spielen zum Thema „Zuhören“ auf. Spielt zunächst das bekannte Spiel „Stille Post“ miteinander. Wie wäre es dann mit einer Runde „Personen im Raum“? Ein Mini sitzt mit verbundenen Augen in der Mitte des Raumes. Alle anderen Mitspieler verlassen den Raum. Auf ein Zeichen betritt eine bestimmte Anzahl von Mitspielern den Raum und läuft leise durch den Raum. Der Mini in der Mitte muss nun nur durch die Laufgeräusche herausfinden, wie viele Mitspieler sich im Raum bewegen. Spielt das Spiel so lange, bis jeder Mitspieler einmal in der Mitte saß. Schließt dann das Spiel „Stecknadel fallen hören“ an: Bitte alle Minis, ihre Augen zu schließen. Lass in den folgenden Minuten eine Stecknadel so leise wie möglich fallen. Bitte deine Minis anschließend, ihre Augen wieder zu öffnen. Wer kann sagen, wie oft die Nadel gefallen ist? Alternativ könnt ihr auch verschiedene Geräusche erzeugen, deren Ursprung deine Minis mit geschlossenen Augen erraten müssen. 

2. Einführung: Zuhören will gelernt sein!

Führe ins Thema ein:

» Bei unseren Spielen war es wichtig, gut aufeinander zu hören. Zuhören ist eine Kunst! Geht es euch auch manchmal so, dass ihr die Worte eures Gegenübers hört, aber mit dem Kopf ganz woanders seid? Weil euch andere Dinge ablenken, weil ihr unkonzentriert seid oder weil ihr keine Lust habt, jemandem eure volle Aufmerksamkeit zu schenken? Jemandem intensiv zuzuhören und alle anderen Reize auszuklammern heißt, ihn wertzuschätzen. Wie oft gelingt uns das? «

Kommt miteinander über das Thema ins Gespräch. Überlegt gemeinsam, wie man seinem Gegenüber Aufmerksamkeit signalisieren und ihm aktiv zuhören kann. Sammle die Ideen deiner Minis auf einem Plakat. Hier ein paar Anregungen:

– Sich auf die Worte des anderen konzentrieren!

– Den anderen wertschätzen!

– Sich dem anderen zuwenden (Körperhaltung)!

– Durch verbale und nonverbale Reaktionen zeigen, dass man dem anderen folgt!

– Nachfragen stellen („Wie meinst du das?“)!

– Pause aushalten!

– Inhalte zusammenfassen! („Habe ich das richtig verstanden, dass ...“)

3. Praxisübung: Aufmerksam zuhören

Bitte deine Minis nun, sich in Zweiergruppen zusammenzusetzen und ein Gespräch miteinander zu führen. Das Thema kannst du vorgeben. Du könntest die Minis zum Beispiel bitten, sich gegenseitig zu erzählen, wie sie zum Ministrantendienst kamen, was sie an der Gemeinschaft schätzen und was sie stört. Die Minis mögen dabei darauf achten, sich gegenseitig aktiv zuzuhören und alle anderen Reize und Gespräche im Raum auszublenden. Nehmt euch für diese Zwiegespräche fünf bis zehn Minuten Zeit. Setzt euch dann wieder in der großen Runde zusammen. Tauscht euch darüber aus, wie ihr euch gegenseitig signalisiert habt, „ganz Ohr zu sein“.

4. Die Benediktsregel

Leite nun zur Benediktsregel über:

» Benediktinermönche leben nach einer Klosterregel, die ein Mann namens Benedikt vor etwa 1 500 Jahren geschrieben hat. In der Regel schreibt Benedikt, dass der Chef eines Klosters, der Abt, immer auf die Mönche hören soll, wenn er was entscheiden will. Und das Krasse: Benedikt sagt, dass Gott manchmal sogar eher einem jüngeren Mönch als einen älteren sagt, was das Richtige ist. «

Lies deinen Minis die ersten drei Verse aus Kapitel 3 der Benediktsregel vor:

Sooft etwas Wichtiges im Kloster zu behandeln ist, soll der Abt die ganze Gemeinschaft zusammenrufen und selbst darlegen, worum es geht. Er soll den Rat der Brüder anhören und dann mit sich selbst zu Rate gehen. Was er für zuträglicher hält, das tue er. Dass aber alle zur Beratung zu rufen seien, haben wir deshalb gesagt, weil der Herr oft einem Jüngeren offenbart, was das Bessere ist.

Tauscht euch nun über diese Regel aus. Dass es wichtig ist, sich gegenseitig aktiv zuzuhören, habt ihr bereits thematisiert. Überlegt nun weiter:

  • Wie findet ihr das Anliegen des heiligen Benedikt, dass es besonders wichtig ist, jüngeren Menschen aktiv zuzuhören?
  • Ist das in eurer Gruppenstunde Alltag, oder sind es eher die Älteren, die den Ton angeben?
  • Was könnte man davon haben, den Jüngeren verstärkt seine Aufmerksamkeit zu schenken?
5. Gott spricht zu den Jüngeren: Ein Beispiel aus der Bibel

Erzähl deinen Minis mit deinen eigenen Worten die Geschichte des jungen Samuel nach, den Gott nachts mehrfach ruft (1. Samuel 3). Die folgenden Stichworte sollen dir dabei helfen:

– Der Ruf in der Nacht: Samuel!

– Samuel steht auf und geht zu Eli: Hier bin ich! Du hast mich gerufen?

– Eli aus dem Schlaf gerissen

· Was, wo?

· Ich habe dich nicht gerufen!

· Geh wieder schlafen!

 

– Gerade als Samuel wieder eingeschlafen war: Der Ruf in der Nacht: Samuel!

– Samuel steht auf und geht zu Eli: Hier bin ich! Du hast mich gerufen?

– Eli aus dem Schlaf gerissen

· Was, wo?

· Ich habe dich dich nicht gerufen!

· Geh wieder schlafen!

– Samuel legt sich wieder schlafen.

 

– Der Ruf in der Nacht: Samuel!

– Samuel steht auf und geht zu Eli: Hier bin ich! Du hast mich gerufen?

– Eli aus dem Schlaf gerissen

· Was, wo?

· Ich habe dich dich nicht gerufen!

– Aber jetzt merkt der alte Eli, was Sache ist! Da hat bestimmt Gott seine Hände im Spiel!

· Geh wieder schlafen!

– Aber pass auf, wenn du wieder gerufen wirst, sprich: „Rede, Gott, denn dein Knecht hört!“

– Samuel geht wieder zurück und legt sich schlafen.

– Erneut der Ruf in der Nacht: Samuel! Samuel!

– Samuel macht, wie Eli ihm sagte: „Rede, denn dein Knecht hört!“

 

– Samuel geht wieder zurück und legt sich schlafen.

– Erneut der Ruf in der Nacht: Samuel! Samuel!

– Samuel macht, wie Eli ihm sagte: „Rede, denn dein Knecht hört!“

– Jetzt muss er aber Schreckliches hören: Das Verhalten der Söhne Elis schreit zum Himmel. Gott wird sie hart bestrafen!

– Samuel kann für den Rest der Nacht kein Auge mehr zumachen. Was sollte er Eli am Morgen sagen?

– Am nächsten Tag geht Samuel Eli erst aus dem Weg. Doch als dieser in bittet, alles zu erzählen, kommt Samuel der Bitte nach. Eli holt tief Luft und sagt: Ja, das kann nur Gottes Wort gewesen sein. Gott soll tun, was er für richtig hält.

– Von nun an ruft Gott Samuel noch öfter. Aber jetzt weiß er ja, wer da seinen Namen ruft!

 

6. Die Benediktsregel für eure eigene Mini-Gemeinschaft

» Gott spricht auch durch Jüngere: Das zeigt uns die Geschichte von Samuel. Auch der heilige Benedikt war davon überzeugt. Bei uns Minis sind viele junge Menschen aus der Gemeinde versammelt. Wir sollten uns ermutigt fühlen, das Gemeindeleben mit unserer Stimme aktiv mitzugestalten! Viel wichtiger, als unsere Stimme zu erheben, ist es aber, gut und aufmerksam zu hören. Auf Gott, der mit seiner Stimme durch uns sprechen möchte. Aber auch auf die Jungen in unseren eigenen Reihen, deren Anliegen, Ideen und Vorschläge wertvoll und bereichernd sind. «

Überlegt euch zum Schluss eurer Gruppenstunde gemeinsam Wege und Aktionen, wie ihr den Jüngsten in euren eigenen Reihen den Rücken stärken und sie mitreden, mitgestalten und mitentscheiden lassen könnt. Etwa indem ihr

  • regelmäßig Gruppenstunden inhaltlich von Jüngeren gestalten lasst,
  • ihnen über einen Vertreter ein Mitspracherecht in der Leiterrunde einräumt oder
  • in ausgewählten Gottesdiensten jüngere Minis jene Dienste übernehmen lasst, die üblicherweise die Älteren für sich beanspruchen.

Haltet diese Punkte auf einem Plakat fest. Sorgt dafür, dass es nicht bei einer „Scheinpartizipation“ bleibt, sondern diese Vorsätze tatsächlich umgesetzt werden.

Vorbereitung

Stellt einen Stuhlkreis und legt das Poster und die Stifte bereit.