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Achtsamkeit

Alles für die Tonne?

  • Dauer: 60–70 Minuten
  • Alter: ab 10 Jahren
  • Material:
    • alte Zeitungen
    • DIN-A6-Karten in zwei Farben
    • Permanentmarker
    • leere, ausgespülte Getränkekartons
    • Cutter
    • Scheren
    • selbstklebendes Klettband
    • doppelseitiges Klebeband
    • schnittfeste Unterlage (ggf. alter Karton)

Eine Gruppenstunde zu Müll und Nachhaltigkeit

Könnte man mit Dingen, die wir wegwerfen, noch etwas anfangen? Vielleicht sogar etwas Cooles oder Nützliches daraus machen? Diese Gruppenstunde beschäftigt sich mit dem Müll, den wir täglich produzieren und zeigt kreativ, dass nicht alles in die Tonne muss, nur weil wir es meist so gewohnt sind.

Ablauf

  1. Einstiegsspiel: Eisstollen-Challenge (Dauer: 5 Minuten)
  2. Einstieg ins Thema (Dauer: 15 Minuten)
  3. Vertiefung: Die Fünf-R-Methode (Dauer: 15 Minuten)
  4. Ein Geldbörse aus Getränkekartons herstellen (Dauer: 30 Minuten)
  5. Abschluss (Dauer: 5 Minuten)

Detaillierter Ablauf

1. Einstiegsspiel: Eisschollen-Challenge

Begrüße deine Minis und gib jedem von ihnen eine Doppelseite aus einer (möglichst großformatigen) Zeitung. Die Zeitung stellt eine Eisscholle dar; die Minis sind Eisbären, die auf dieser Eisscholle leben.

Nun spielst du Musik und die Eisbären bewegen sich auf ihrer Scholle. Wenn die Musik endet, bittest du die Minis, die Zeitung einmal in der Mitte zu falten. Danach spielst du wieder Musik – bis die Trittfläche erneut halbiert wird.

Sobald ein Mini den Boden berührt, scheidet er aus. Der Wechsel von Musik und Falten der Zeitung geht so lange, bis nur noch ein „Eisbär“ übrig ist.

2. Einstieg ins Thema

Leite von dem Spiel zu eurem Thema „Nachhaltigkeit“ über. Du kannst zum Beispiel erklären, dass das Spiel zwar Spaß gemacht hat, dass aber eine traurige Wahrheit dahinter steht. Die Welt der Eisbären wird immer kleiner, weil das Eis schmilzt. Dafür sind auch wir verantwortlich!

» Gott hat uns diese Welt anvertraut. Wir sollen uns hier wohl fühlen. Das bedeutet aber nicht, dass wir tun können, was wir wollen. Wir haben auch eine Verantwortung für die Schöpfung. Das bedeutet, wir sollen so leben, dass die Umwelt nicht leidet und dass es den Tieren und Menschen gut geht. Wir sind durch viele Dinge, die wir tun, mit den Lebewesen und der Natur auf der ganzen Welt verbunden. Durch die Kleidung, die wir tragen, durch die Lebensmittel, die wir essen, dadurch, dass wir Auto fahren oder mit dem Flugzeug fliegen, beeinflussen wir das Leben von Pflanzen, Tieren und Menschen. «

Leite nun zum Kernthema der Gruppenstunde über:

» In unserer Gruppenstunde heute wollen wir uns ganz besonders mit dem Thema Müll auseinandersetzen. Wir produzieren eine ganze Menge davon und das ist ein Problem. Lasst uns einmal sammeln, was euch dazu einfällt. Wo habt ihr heute / diese Woche schon Müll produziert? « 

Bitte deine Minis, auf den DIN-A6-Karten zu notieren, wo sie heute / in dieser Woche schon Müll produziert haben (z. B. Milchtüten, Joghurtbecher, Trinkpäckchen, Toilettenpapier, Schokoladenpapier, leere Shampoo- oder Duschgelflaschen ...). Wenn deinen Minis nichts mehr einfällt: Sortiert die Kärtchen nach Kategorien: Plastikmüll, Papiermüll, Restmüll, Biomüll oder sogar Sondermüll (Batterien ...).

3. Vertiefung: Die Fünf-R-Methode

» Laut des Statistischen Bundesamtes produziert jeder von uns im Schnitt 1,7 Kilo Müll pro Tag. Das sind 617 Kilo Müll im Jahr. Teilweise liegt das an uns selbst, wenn wir bei unserem Einkauf mehr auf Bequemlichkeit achten als auf die Umwelt. Teilweise haben wir es aber auch gar nicht in der Hand, wieviel Müll bei der Produktion unserer Waren entsteht. Oft liegen Obst, Gemüse, Fleisch usw. in Plastik verpackt im Supermarkt bereit; auf dem Wochenmarkt könnten wir diese Produkte hingegen, meist aus regionaler Produktion und damit mit kurzem Transportweg, unverpackt kaufen. Bei Pflege oder Reinigungprodukten gelangen viele schädliche Stoffe ins Wasser und die Verpackung produziert Plastikmüll. Auch bei der Produktion unserer Kleidung wird Kunststoff verwendet. Das ist billiger als natürliche Materialien. Und wer kennt ihn heutzutage nicht: den Wegwerf-Kaffeebecher ...? Bei uns werden pro Stunde 320 000 davon in den Müll geworfen! Ganz schön viel Müll. Was können wir dagegen tun? So viel Müll schadet der Umwelt und damit auch uns selbst! Es gibt eine Fünf-R-Methode zur Müllvermeidung, die Bea Johnson entwickelt hat: ablehnen (‚refuse‘), reduzieren (‚reduce‘), wiederverwenden (‚reuse‘), recyclen (‚recycle‘) und kompostieren (‚rot‘). «

Anhand dieser fünf „R“, die ihr am besten auf ein Flipchartpapier schreibt und dieses dann aufhängt, sammelt ihr nun gemeinsam, wo ihr aktiv Müll vermeiden könnt. Nutzt dazu die DIN-A6-Karten in der zweiten Farbe und ordnet sie den anderen Karten zu, die ihr vorhin gesammelt habt (z. B. Mehrwegflaschen statt Getränkekartons, Akkus statt Wegwerfbatterien, Brotdose statt Alufolie ...). Jeder Mini nimmt sich vor, bis zur nächsten Gruppenstunde einen Punkt auf eurer Liste umzusetzen. Für die nächste Gruppenstunde nehmt ihr euch vor, euch darüber auszutauschen, wie es gelaufen ist.

4. Eine Geldbörse aus Getränkekartons herstellen

Leite nun zu eurer Praxisaktion über:

» Seit einiger Zeit gibt es einen Trend namens „Upcycling“. Man verwendet Dinge, die man eigentlich wegschmeißen würde, um etwas Neues daraus zu machen. Dazu gibt es im Internet viele Ideen. Eine Idee ist, aus leeren Getränkekartons Geldbörsen zu basteln. Das wollen wir heute gemeinsam machen! «

Da ihr mit scharfen Cuttern arbeitet, ist Vorsicht angesagt. Weist eure Minis darauf hin, dass sie aufpassen sollen. Jeder Mini bekommt einen Cutter, eine Unterlage und einen leeren Getränkekarton. Die Kartons müssen im Vorfeld gut ausgespült werden, damit sie nicht schimmeln.

Die einzelnen Arbeitsschritte werden auf den folgenden Abbildungen gezeigt. Als erstes entfernt jeder mit dem Cutter Boden und Deckel des Kartons. Dann werden beide Seiten nach innen gefaltet. Anschließend faltet ihr das untere Drittel nach oben und befestigt es mit doppelseitigem Klebeband. Vom oberen Drittel entfernt ihr die Seitenwände und die Vorderseite. Den hinteren Teil schneidet ihr ein wenig in Form und faltet ihn nach vorne. Das selbstklebende Klettband befestigen – und fertig!

5. Abschluss

Nachdem ihr alles aufgeräumt habt, kommt ihr noch einmal in der Runde zusammen. Lass mit deinen Minis kurz alles Revue passieren, was ihr heute besprochen habt:

» Wir haben gesammelt, wodurch wir eigentlich dauernd Müll produzieren, und überlegt, wie wir ihn vermeiden können. Wir haben gesehen, dass man aus Dingen, die scheinbar Müll sind, auch coole Sachen machen kann. Jeder von euch hat sich für die Zeit bis zur nächsten Gruppenstunde vorgenommen, eine Sache umzusetzen, durch die man Müll vermeiden kann. « 

Bitte jeden, noch einmal zu nennen, was er sich vorgenommen hat. Beendet die Gruppenstunde mit dem abschließenden Gebet:

Gott, 

du hast uns in diese wunderbare

Welt gestellt und dankbar schauen

wir auf das Werk deiner Hände.

Aber wir vergessen oft,

dass wir nicht Herren,

sondern Teil der Schöpfung sind

und deshalb verantwortlich

mit ihr in Einklang leben müssen.

Hilf uns,

dass wir sensibel und bereit werden,

deinem Werk mit Achtung

und Respekt zu begegnen

und entsprechend zu handeln.

Amen.

Vorbereitung

Legt die angegebenen Materialien bereit – insbesondere die Bastel-Utensilien für eure Praxisaktion in Schritt vier.