„When you pray, move your feet!“

Heiße deine Minis zu eurer Gruppenstunde herzlich willkommen. Erkläre ihnen, dass es heute darum geht, Gebete nicht nur zu sprechen, sondern sie auch zu singen und durch Bewegungen zu intensivieren:

» Ein afrikanisches Sprichwort sagt „When you pray, move your feet!“ Übersetzt bedeutet das so viel wie „Wenn du betest, dann bewege auch deine Füße!“ Genau das wollen wir heute probieren: Wie ist es, wenn man beim Beten nicht auf seinem Stuhl sitzt, sondern wenn man ein Gebet singt und dazu tanzt? Auf der einen Seite werden wir die Bewegungen zu einem bekannten Gebet kennenlernen. Auf der anderen Seite werden wir uns auch selber Bewegungen zu verschiedenen Liedern überlegen. Beginnen wollen wir mit einem kleinen Warm-up. «

Das Lied „Jesus I love you“ eignet sich hervorragend, um mit dem Thema der Gruppenstunde warm zu werden. Text, Melodie und Bewegungen sind recht einfach, sodass ihr das Lied schnell eingeübt habt und es dann gemeinsam singen könnt. Verteile die Liedblätter an deine Minis. Während du ein erstes Mal vorsingst und -tanzt, können deine Minis das Lied auf dem Blatt mitverfolgen. Danach versucht ihr es ein paar Mal langsam zusammen und schon nach wenigen Durchläufen werdet ihr merken, wie leicht sich das Lied mit Bewegung singen lässt.

Um deinen Minis zu verdeutlichen, warum Gebete durch Gesang und Bewegung eine noch größere Bedeutung bekommen, liest du ihnen die französische Legende vom betenden Gaukler vor. Mache im Anschluss eine kurze Pause, damit deine Minis über die Geschichte nachdenken können. Erkläre dann weiter:

» So wie die Mönche im Kloster, sind auch wir es gewohnt, beim Beten zu sitzen, zu stehen oder zu knien und unsere Hände zu falten. Dabei hat der betende Gaukler gezeigt, dass unsere Gebete eine ganz andere Wirkung zeigen, wenn wir dabei offen und fröhlich sind, singen und tanzen. Wenn wir Gebete singen und uns dazu bewegen, dann beten wir mit unserem ganzen Körper mit – und vor allem mit unserem Herzen! Diese Art zu beten ist eine viel intensivere Art und Weise, Gott zu danken, ihn zu loben, sich zu beklagen oder ihn um etwas zu bitten. Der Inhalt eines Gebets kommt viel stärker zum Ausdruck, wenn wir unseren gesamten Körper dabei einsetzen. Auch in der Messfeier gibt es neben den Liedern noch weitere Elemente, die gesungen werden. Zum Beispiel die Kyrie-Rufe, der Gloria-Hymnus, das Glaubensbekenntnis, das Sanctus und das Agnus Dei. Gesungene Gebete sind viel intensiver als nur gesprochene. Damit wollen wir uns nun näher befassen. «

Das wichtigste Gebet der Christen ist das Vaterunser. Gerade bei diesem Gebet ist es schön, wenn man den Inhalt durch passende Bewegungen noch einmal verdeutlicht und sich die Aussagen bewusst macht. Nimm deshalb die Anleitung zum „Bewegten Vaterunser“ zur Hand. Stellt euch zum Einüben hin. Es ist sinnvoll, wenn du immer eine Zeile vorsprichst und die Bewegungen dazu ausführst. Anschließend wiederholt ihr das mit der ganzen Gruppe. Nach jeder neuen Zeile fangt ihr noch einmal von vorne an, dann könnt ihr es euch am besten einprägen.

Jetzt seid ihr an der Reihe. Deine Minis sollen sich selber zu einem Lied passende Bewegungen überlegen. Je nachdem, wie viele Minis in deiner Gruppenstunde sind, können sie sich in zwei oder drei Kleingruppen aufteilen und jede erarbeitet ein eigenes Lied. Jede Gruppe kann sich aus dem Gotteslob oder euren Liedheften selber ein Lied aussuchen, das sie für geeignet hält. Du kannst deine Minis aber auch anleiten, indem du ihnen einige Lieder zur Auswahl gibst. Geeignete Lieder aus dem Gotteslob wären z.B.: Lobet und preiset, ihr Völker, den Herrn (GL 408) oder Selig seid ihr (GL 458). Andere Lieder, die deine Minis bestimmt auch kennen: „Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind“; „Unser Leben sei ein Fest“; „Du hast uns deine Welt geschenkt“.

Bitte deine Minis nun, sich zu ihrem selbstgewählten Lied Bewegungen zu überlegen. Für diese Arbeitsphase ist es praktisch, wenn du so viele Räume zur Verfügung hast, wie viele Arbeitsgruppen es sind. Dann stören sich die Minis nicht gegenseitig beim Singen und Tanzen. Es ist übrigens auch gar nicht schlimm, wenn zufällig zwei Gruppen das gleiche Lied wählen. Bei der Präsentation ist es dann spannend zu beobachten, wie verschieden (oder gleich) die Kleingruppen das Lied interpretieren.

Nach der Arbeitsphase trefft ihr euch wieder im Stuhlkreis. Eine Gruppe fängt an und stellt ihr Lied mit Bewegungen vor. Schön ist es, wenn der Rest der Gruppe die Bewegungen direkt mitmacht. Wenn ihr das Lied dann zweimal oder mehrmals singt, dann festigt sich die Gestik direkt. Vielleicht haben deine Minis ja auch Lust, ihr „bewegtes Gebet“ sonntags in der Messe gemeinsam mit der Gemeinde zu singen?

Zum Abschluss könnt ihr noch einmal das neu gelernte Vaterunser mit den Bewegungen beten. Werdet dazu zunächst ganz ruhig und besinnt euch auf den Text des Gebets. Verabschiede anschließend deine Minis und entlasse sie aus der Gruppenstunde.