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Glaube

„Suche Frieden ...“

  • Dauer: ca. 60 Minuten
  • Alter: ab 10 Jahren
  • Material:

    – Ein großes Plakat mit der Überschrift „Zu einem friedlichen Miteinander gehört ...“

    – Filzstifte in verschiedenen Farben

    – eine Bibel

    – Getränke und Knabbereien

    – Friedensgebet des Hl. Franziskus, kopiert für alle

    – evtl. meditative Musik

Eine Gruppenstunde zur Einstimmung auf das Motto der Romwallfahrt

Manchmal muss man sich als Mini-Gruppe bewusst machen, dass Frieden untereinander nichts Selbstverständliches ist. Wie das gehen kann, zeigt euch dieser Gruppenstunden-Entwurf.

Ablauf

  1. Ankommen und Hinführung (5 Minuten)
  2. Frieden suchen (10 Minuten)
  3. Frieden besiegeln (10 Minuten)
  4. Vom Frieden hören (10 Minuten)
  5. Frieden feiern (20 Minuten)
  6. Für den Frieden beten (5 Minuten)

Detaillierter Ablauf

1. Ankommen und Hinführung

Begrüße deine Minis namentlich. Bitte sie, auf Stühlen oder auf dem Boden in einem Kreis Platz zu nehmen und sich gegenseitig in den Blick zu nehmen. Dann kannst du ins Thema einleiten, indem du auf die Verantwortung verweist, die du für die Gruppe übernommen hast:

» Als Gruppenleiter bin ich für euch verantwortlich. Zum Frieden untereinander beizutragen, das gehört ganz wesentlich dazu, wenn man Verantwortung für Menschen übernimmt. Frieden ist überhaupt die Grundlage unseres Miteinanders. So möchte ich mit euch gemeinsam Wege suchen, wie wir Menschen ein friedliches Miteinander finden – hier unter uns und in unserer Welt. Wir hören oft davon, dass Menschen sich gegenseitig verletzen oder sich nicht genug umeinander kümmern. Stellen wir uns mal vor, wenn es eine Welt gäbe, in der alle in Frieden miteinander leben: Wie würde die dann aussehen? Frieden fängt bei jedem Einzelnen an: Die Art und Weise, wie wir handeln, hat Auswirkungen auf unsere Umgebung. «

Überlegt gemeinsam, wie man Menschen ein einfaches Signal des Friedens senden kann. Etwa durch ein aufmunterndes Lächeln, ein Mut machendes Wort oder die bewusst freundliche Ansprache eines Menschen, der mir argwöhnisch begegnet.

2. Frieden suchen – aber wie?

Nachdem du anfangs deine eigene Verantwortung betont hast, betone nun, dass jeder einzelne in der Gruppe die Verantwortung hat, die friedliche Atmosphäre in eurer Gruppenstunde aufrecht zu erhalten.

» Wenn wir gemeinsam eine gute Zeit miteinander verbringen wollen, muss jeder etwas dazu beitragen. Friede kann nur gelingen, wenn wir ihn alle gemeinsam wahren wollen. «

Kommt miteinander über die folgenden Fragen ins Gespräch:

– Was versteht ihr unter Verantwortung?

– Wie stellt ihr euch unser Miteinander vor?

– Wie möchtet ihr von den anderen behandelt werden?

– Was könnt ihr selber dazu beitragen, dass Friede herrscht?

Du kannst am Anfang das Eis brechen, indem du eigene Wünsche an die Gruppe aufzählst.

3. Frieden besiegeln

Leg ein Plakat mit dem Satzanfang „Zu einem friedlichen Miteinander gehört ...“ in die Kreismitte. Sammelt gemeinsam, was ihr unter einem friedlichen Umgang miteinander versteht. Ordnet eure Vorstellungen kreisförmig an und lasst die Mitte des Posters zunächst frei. So könnte die Sammlung beginnen:

» Zu einem friedlichen Miteinander gehört, dass wir Rücksicht aufeinander nehmen; dass wir leise sprechen; dass wir aufmerksam zuhören, wenn jemand spricht; dass wir uns nicht gegenseitig beleidigen ... «

Bitte deine Minis am Ende, im Zentrum des Posters zu unterschreiben. Ihr besiegelt damit, was ihr euch für den Umgang miteinander vorgenommen habt. Hängt das Plakat an einer günstigen Stelle in eurem Gruppenraum auf. Ihr könnt es in den folgenden Gruppenstunden ergänzen, um dauerhaft festzuhalten, wie ihr miteinander Frieden wahren könnt.

4. Vom Frieden hören

» Wir haben gerade gesammelt, wie wir gemeinsam Frieden in unserer Gruppe gestalten wollen. Auch der Apostel Paulus hat in seinem Brief an die Kolosser beschrieben, was für ihn Frieden ausmacht. Hört selbst. «

Trage die folgende Passage aus dem Kolosserbrief vor:

» Ihr seid von Gott geliebt, seid seine auserwählten Heiligen. Darum bekleidet euch mit aufrichtigem Erbarmen, mit Güte, Demut, Milde, Geduld! Ertragt euch gegenseitig und vergebt einander, wenn einer dem anderen etwas vorzuwerfen hat. Wie der Herr euch vergeben hat, so vergebt auch ihr! Vor allem aber liebt einander, denn die Liebe ist das Band, das alles zusammenhält und vollkommen macht. In eurem Herzen herrsche der Friede Christi; dazu seid ihr berufen als Glieder des einen Leibes. Seid dankbar! Das Wort Christi wohne mit seinem ganzen Reichtum bei euch. Belehrt und ermahnt einander in aller Weisheit! Singt Gott in eurem Herzen Psalmen, Hymnen und Lieder, wie sie der Geist eingibt, denn ihr seid in Gottes Gnade. Alles, was ihr in Worten und Werken tut, geschehe im Namen Jesu, des Herrn. Durch ihn dankt Gott, dem Vater! «

(Kolosser, 3,2–17)

Bitte deine Minis, einige Momente Ruhe zu wahren und lasst den Schrifttext auf euch wirken. Du kannst in dieser Zeit auch leise Musik einspielen. Fahre dann fort:

» „Alles, was ihr tut, tut ihr im Namen Jesu“, schreibt Paulus sinngemäß. Lasst uns den Frieden Christi, zu dem wir berufen sind, nicht nur in unserer Gruppe wahren, sondern überall, wo wir anderen Menschen begegnen. In der Schule, in der Gemeinde, beim Sport und zu Hause. Die Güte und die Demut, die Milde und die Geduld, von der Paulus spricht, sollen auch unser Handeln erfüllen – auch wenn uns das manchmal herausfordert. Lasst uns gemeinsam zu Botschaftern des Friedens werden. Lasst uns den Frieden suchen und ihm nachjagen, so wie uns das Motto der kommenden Romwallfahrt anspornt. «

5. Frieden feiern

Macht es euch nun mit Getränken und Knabbereien gemütlich. Denn zum Frieden gehört, dass man ihn feiert. Vielleicht könnt ihr bei dieser Gelegenheit über die Romwallfahrt im nächsten Sommer ins Gespräch kommen. Was gilt es vorzubereiten? Wie könntet ihr euch einstimmen?

6. Für den Frieden beten

Lade deine Minis zum Schluss noch einmal in den Kreis. Verteile an jeden das Gebetsblatt mit dem Friedensgebet des Hl. Franziskus. Leite es ein:

» Viele von euch kennen vielleicht den heiligen Franz von Assisi. Er lebte im 13. Jahrhundert in Mittelitalien und war ein großer Friedensstifter. Von ihm stammt das folgende Gebet, das wir nun gemeinsam zum Abschluss sprechen wollen. «

Herr, mach mich zu einem Werkzeug deines Friedens. 

Wo Hass herrscht, lass mich Liebe entfachen. 

Wo Beleidigung herrscht, lass mich Vergebung entfachen. 

Wo Zerstrittenheit herrscht, lass mich Einigkeit entfachen. 

Wo Irrtum herrscht, lass mich Wahrheit entfachen. 

Wo Zweifel herrscht, lass mich Glauben entfachen. 

Wo Verzweiflung herrscht, lass mich Hoffnung entfachen. 

Wo Finsternis herrscht, lass mich dein Licht entfachen. 

Wo Kummer herrscht, lass mich Freude entfachen.

O Herr, lass mich trachten: 

nicht nur, dass ich getröstet werde,

sondern dass ich tröste, 

nicht nur, dass ich verstanden werde,

sondern dass ich verstehe, nicht nur,

dass ich geliebt werde,

sondern dass ich liebe, 

denn wer gibt, der empfängt, 

wer sich selbst vergisst, der findet, 

wer verzeiht, dem wird verziehen, 

und wer stirbt,

der erwacht zum ewigen Leben.

Vorbereitung

Stelle Knabbereien und Getränke bereit – aber so, dass deine Minis sie zunächst nicht sehen. Erst bei eurer „Friedensfeier“ sollen sie zum Einsatz kommen. Lege das vorbereitete Plakat und die Stifte bereit und schlage die Bibel bei Kolosser 3,7–12 auf.