Was bin ich selbst wert?

Um mit deinen Minis ins Thema einzusteigen, erklärst du zunächst, was „Selbstwert /Selbstwertgefühl“ überhaupt bedeutet. Wahrscheinlich verstehen alle etwas Unterschiedliches darunter. Suche mit den Kindern zuerst nach anderen Wörtern, die ihnen für „Selbstwert“ einfallen (z.B. Selbstvertrauen, Selbstsicherheit, Selbstbewusstsein, Selbstachtung, Stolz, Würde ...). Sammle die Wörter auf den Moderationskarten und hänge sie an die Wand. Alle diese Wörter legen einen anderen Schwerpunkt, meinen aber doch nahezu dasselbe. Besprich mit den Minis, was Selbstwert für sie bedeutet. Was verstehen sie darunter? Wann fühlen sie sich selbst wertvoll? Sammle auch diese Aussagen auf Moderationskarten. Die Ergebnisse greift ihr später noch einmal auf.

Schau gemeinsam mit deinen Minis den Kurzfilm „Validation“. Erkläre vorher, dass der Clip zwar auf Englisch ist, man den Sinn aber auch mit wenig Sprachkenntnissen verstehen kann. Den Titel solltet ihr kurz übersetzen. Nachdem ihr den Clip gesehen habt: Bitte deine Minis, den wesentlichen Inhalt noch einmal kurz zu beschreiben und dann zusammenzufassen. Stellt den Minis anschließend ein paar Fragen, um über den Film ins Gespräch zu kommen, etwa:

– Wie hat der Mann die Menschen zum Lachen/ Lächeln gebracht?

– Was bringt es eigentlich, freundlich zu sein?

– Wie hat sich die schlechte Stimmung des Mannes ausgewirkt?

– Kann man wirklich an jedem Menschen etwas Besonderes finden?

– Was, denkt ihr, steigert das Selbstwertgefühl eines Menschen?

In euer Gespräch könnt ihr die Ergebnisse aus dem Einstieg einbauen. Welche Aussagen haben die Minis gesammelt, was Selbstwert für sie bedeutet? Wann fühlen sie sich selbst wertvoll? Und was können andere tun, um den Selbstwert eines Menschen zu steigern? Die letzte Frage ist die perfekte Überleitung zur nächsten Übung. Sie zeigt, wie man den Selbstwert anderer stärken kann.

Wende ich an deine Minis:

» Im Clip „Validation“ haben wir gesehen, was freundliche Worte, ein Lächeln und wirkliches „Sich-zu-wenden“ bewirken können. Gott hat sich uns schon vom Beginn unserer Existenz an zugewendet. Er erschafft jeden Menschen nach seinem Abbild. Er gibt jedem Menschen seinen Atem – so steht es im Buch Genesis. Ebenfalls dort stellt Gott fest, dass sein Geschöpf „sehr gut“ ist. Als Gottes Ebenbilder können auch wir anderen Gutes zusagen – und ihnen zusagen, dass sie „sehr gut“ sind. Das wollen wir jetzt in einer kurzen Übung tun. Erinnert euch an das, was wir am Anfang gesammelt haben: Was bringt Menschen zum Lächeln? « 

Alle Minis bekommen nun einen DIN-A4- Zettel auf ihren Rücken geklebt. Jeder erhält einen Stift. Die Minis sollen sich nun gegenseitig auf den Rücken schreiben, was ihnen an der jeweiligen Person besonders gefällt – oder etwas anderes, was dieser Person guttut. Eine angenehme Eigenschaft, ein freundliches Wort, ein lieber Gruß ... Wichtig ist, dass du deine Minis darauf hinweist, nur positive Dinge aufzuschreiben. Beleidigungen und Lästereien sind verboten. Jeder schreibt jedem etwas auf den Rücken, keiner wird ausgelassen. Bitte deine Minis, möglichst nichts aufzuschreiben, was vorher schon jemand festgehalten hat. Wenn alle fertig sind, bittest du deine Minis, dass sie sich gleichzeitig die Zettel vom Rücken nehmen. Jeder darf sich in Ruhe durchlesen, was die anderen über ihn geschrieben haben.

Setzt euch am Ende wieder in einen Kreis. Du kannst für die Kinder die Essenz der Gruppenstunde noch einmal zusammenfassen, etwa so:

» Wie ihr heute gesehen habt, schöpfen wir unseren Selbstwert aus verschiedenen Quellen. Dass wir einen unverletzlichen Wert haben, ist uns von Gott geschenkt worden. Menschen, die uns Gutes sagen, fördern unser Selbstwertgefühl – so wie der Mann im Parkhaus, dessen Komplimente den Menschen so gut tun. Wenn wir uns selbst optimistisch und wertschätzend betrachten, wenn wir ein gesundes Selbstwertgefühl haben, können wir Berge versetzen. Wir fühlen, dass wir einen einmaligen Wert haben. Bestärken kann uns dabei ein aufmunterndes Wort anderer. Das Gleichgewicht zwischen dem eigenen Selbstwertgefühl und dem guten Zuspruch durch andere beschreibt sehr schön ein Zitat aus der Antrittsrede des südafrikanischen Friedensaktivisten und Politikers Nelson Mandelas, der sich seinerseits wieder auf die Autorin Marianne Williamson bezogen hat. Das möchte ich euch heute mit auf den Weg geben. « 

Lies zum Abschluss das Zitat aus der Antrittsrede vor:

Jeder Mensch ist dazu bestimmt, zu leuchten! Unsere tiefgreifendste Angst ist nicht, dass wir ungenügend sind, unsere tiefgreifendste Angst ist, über das Messbare hinaus kraftvoll zu sein. Es ist unser Licht, nicht unsere Dunkelheit, die uns am meisten Angst macht. Wir fragen uns, wer ich bin, mich brillant, großartig, talentiert, fantastisch zu nennen? Aber wer bist du, dich nicht so zu nennen? Du bist ein Kind Gottes.

Dich selbst klein zu halten, dient nicht der Welt. Es ist nichts Erleuchtetes daran, sich so klein zu machen, dass andere um dich herum sich nicht unsicher fühlen. Wir sind alle bestimmt, zu leuchten, wie es die Kinder tun.

Wir sind geboren worden, um den Glanz Gottes, der in uns ist, zu manifestieren. Er ist nicht nur in einigen von uns, er ist in jedem einzelnen. Und wenn wir unser Licht erscheinen lassen, geben wir anderen Menschen die Erlaubnis, dasselbe zu tun. Wenn wir von unserer eigenen Angst befreit sind, befreit unsere Gegenwart automatisch andere.