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Glaube

Immer der Nase nach

  • Dauer: 60 Minuten
  • Alter: ab 10 Jahren
  • Material:

    – ein helles Tuch

    – ein dunkles Tuch

    – Abbildung einer Nase (zum Download auf miniboerse-online.de)

    – verschiedene Gewürze

    – Zettel

    – Stifte

    – Zitate (zum Download auf miniboerse-online.de)

    – Weihrauch

    – Kohle

    – Feuerzeug

    – Weihrauchfass

Eine Weihrauch-Gruppenstunde

Wie der Weihrauch seinen Duft in alle Ecken der Kirche verströmt, so sollt ihr Minis zum Wohlgeruch Christi werden und seine Botschaft in Wort und Tat in eurem Alltag verbreiten. In dieser Gruppenstunde setzt ihr euch mit der Symbolhaftigkeit des Weihrauchs auseinander.

Ablauf

  1. Einstimmung: Spiel „Nase auf!“ (Dauer: 10 Minuten)
  2. Hinführung: Gewürze riechen (Dauer: 15 Minuten)
  3. Erste Erarbeitung: Sammeln von Geruchsorten (Dauer: 5 Minuten)
  4. Zweite Erarbeitung und Übertrag: Zitate zu Gerüchen (Dauer: 15 Minuten)
  5. Verortung im Gottesdienst (Dauer: 5 Minuten)
  6. Gebetsabschluss (Dauer: 15 Minuten)

Detaillierter Ablauf

Einstimmung: Spiel „Nase auf!“

Beginne die Gruppenstunde nach der Begrüßung mit dem Spiel „Nase auf!“. Dazu gibst du ein Kommando, etwa „Nase auf Grün!“, „Nase auf Stuhl!“ oder „Nase auf Pullover!“. Deine Minis müssen dieses Kommando ausführen, also beispielsweise mit ihrer Nase etwas Grünes, den Stuhl oder ihren Pullover berühren. Wer es als erstes geschafft hat, die Aufgabe auszuführen, darf sich ein neues Kommando ausdenken.

Hinführung: Gewürze riechen

Versammle alle Ministrantinnen und Ministranten in einem Stuhlkreis. Lege eine Abbildung einer Nase in die Mitte des Kreises. Sag deinen Minis, dass eure Nase in der heutigen Gruppenstunde viel zu tun bekommt.

Lade deine Minis ein, ihre Augen zu schließen. Gehe nun mit verschiedenen Gewürzen herum, die deine Ministrantinnen und Ministranten blind erkennen sollen. Bring dazu am besten Düfte mit, die im ersten Moment ungewohnt sind – etwa Kreuzkümmel, Anis oder Lavendel. Lass die Ministrantinnen und Ministranten nacheinander an ihnen riechen und verrate erst am Ende die Lösung. Die „errochenen“ Gewürze kannst du um das Bild der Nase legen.

 

 

 

 

Erste Erarbeitung: Sammeln von Geruchsorten

Leite mit den folgenden Worten über:

»Manche Gerüche haben dir vielleicht gefallen, andere wiederum haben dir nicht zugesagt. Im Bus, im Gedränge möchte ich mir manchmal gerne die Nase zuhalten. Meine Nase sagt mir: ,Hier fühle ich mich unwohl!‘, ,Dieser Gestank vertreibt mich‘, ,Ich möchte nicht lange bleiben‘ oder ,Nichts wie weg‘. An anderen Orten riecht es dagegen sehr angenehm. An diesen Orten halte ich mich gerne auf. Ich sauge mit meiner Nase förmlich die Gerüche ein, etwa im Frühling den Duft von Blumen und im Winter den der Weihnachtsbäckerei. Welche Orte fallen euch ein, an denen es stinkt oder duftet?»

Sammelt gemeinsam „Geruchsorte“ (wie Markt, Blumenwiese, Volksfest, Parfümerie, Fischgeschäft, Toilette, Kompost) und haltet die Ergebnisse auf Zetteln fest. Legt die Zettel mit Orten, zu denen euch angenehme Gerüche einfallen, auf das helle Tuch. Die unangenehmen Geruchsorte kommen auf das dunkle Tuch.

Zweite Erarbeitung und Übertrag: Zitate zu Gerüchen

Lege nun die Zitate (bis auf das Bibelzitat) in die Mitte. Sucht zunächst nach Aussprüchen, die sich auf negative Düfte beziehen. Legt Sätze wie „Das stinkt zum Himmel!“, „Das stinkt mir!“ „Der Fisch fängt am Kopf an zu stinken!“ oder „Dich kann ich nicht riechen“ auf das dunkle Tuch.

Erkläre deinen Minis, dass wir diese Sätze nutzen, wenn wir sagen wollen, dass uns Menschen und Situationen missfallen. Bitte sie, in Partner- oder Kleingruppenarbeit Orte oder Situationen zu sammeln, die im übertragenen Sinne „stinken“. Etwa Krieg, Feindschaft, Einsamkeit. Wendet euch dann den Zitaten zu, die wir mit positiven Gerüchen verbinden, und legt sie auf das helle Tuch. Erkläre:

» Wenn ich sage, dass ich jemanden gut riechen kann, dann meine ich, dass ich mich in der Gegenwart von jemanden wohlfühle, dass es schön ist, in der Nähe von jemanden sein zu dürfen. Sie oder er strahlt etwas aus, das ich gerne habe. «

Lege abschließend das Bibelzitat aus dem Korintherbrief auf das helle Tuch. Dort heißt es:

„Wir sind ein Wohlgeruch Christi.

Gott sei gedankt,

der den Duft seiner Erkenntnis an jeglichem Ort

durch uns zum Vorschein bringt.“

(2.Kor 2,1a.14b)

Erkläre dazu:

»Paulus schreibt, dass Christus für Wohlgeruch in der Welt gesorgt hat – und wir diesen Duft in der Welt verbreiten sollen. An Orten, an denen es uns stinkt, da sollen wir einen ,guten Geruch‘ verbreiten. Wie könnte man im übertragenen Sinne für Wohlgeruch sorgen – an den Orten und in den Situationen, die ihr gerade gesammelt habt?«

Überlegt gemeinsam, dass „Wohlgeruch“ im übertragenen Sinne zum Beispiel heißen kann, zu vergeben, sich für den Frieden einzusetzen, Armen zu helfen, mit jemandem zu spielen oder mit jemandem Zeit zu verbringen.

Verortung im Gottesdienst

Erkläre deinen Minis, dass ihr Ministranten im Gottesdienst auch im wörtlichen Sinne Wohlgeruch verbreitet. Lass eine Schale mit Weihrauchkörnern herumgehen und bitte alle, daran zu riechen. Hole das Weihrauchfass und stelle es in die Mitte.

»Beim Einzug begrüßt und verehrt ihr mit Weihrauch Christus im Kirchenraum. Beim Evangelium macht der Weihrauch deutlich, dass Jesus Christus in seinem Wort geehrt wird – und dass sein Wort als duftender Segen seiner Erkenntnis zu uns Hörern kommt. Bei der Wandlung wird durch Weihrauch deutlich, dass die Gaben aus dem Alltäglichen zu Gott hin herausgehoben werden.

Wo Gott ist, wo er wirkt, da stinkt es nicht, da ist eine gute Atmosphäre, da duftet es, da halten wir uns gerne auf und wir fühlen uns wohl. Er vertreibt die unguten Gerüche. Er will, dass die Welt erfüllt ist von seinem Frieden, seiner Liebe und seiner Gegenwart. Immer wenn wir also Weihrauch im Gottesdient einsetzten, können wir daran denken. Wir können an Gottes Gegenwart denken und dass wir in seiner Welt Gutes verbreiten und tun sollen. «

Gebetsabschluss

Leite den Abschluss der Gruppenstunde mit den folgenden Worten ein:

» Vieles stinkt uns in unserem Alltag und in unserer Welt. Manches können wir ändern, anderes liegt nicht in unserer Macht und wir wenden uns vertrauensvoll an Gott. Wie der Weihrauch nach oben steigt, so soll nun auch unser Gebet zu Gott steigen. Der Wohlgeruch des Weihrauchs soll symbolisch das vertreiben, was zum Himmel stinkt‘. «

Lade nun jeden Mini ein, eine der eben gesammelten Ungerechtigkeiten auszuwählen, und für alle, die davon betroffen sind, eine Bitte an Gott zu formulieren. Diese Bitten sollten nicht kommentiert werden.

Die Ministrantinnen und Ministranten dürfen nun der Reihe nach ihre Bitte aussprechen und etwas Weihrauch auf die glühende Kohle im Weihrauchfass legen. Zwischen den Bitten könnt ihr den Liedruf „Wie Weihrauch steige mein Gebet vor dir auf“ (GL 97) singen.

Vorbereitung

Stelle einen Stuhlkreis und lege die Gewürze so bereit, dass sie von deinen Minis nicht gesehen werden können. Lege ein helles und ein dunkles Tuch in die Mitte des Stuhlkreises. Halte das weitere Material für später (Nasen-Abbildung, Zettel, Stifte, Zitate usw.) griffbereit und entzünde in einem Nebenraum die Kohlen im Weihrauchfass. Ist ein Rauchmelder im Gruppenraum installiert, den du für den Abschluss der Gruppenstunde ausschalten müsstest?