Lebendige Steine

Nach der Begrüßung und der Vorstellung des Nachmittags spielt ihr das „Kirchenraum-Tabu“. Auf jeder Karte stehen vier Wörter. Das erste soll erklärt werden, die anderen drei darf man beim Erklären nicht benutzen.

Beispiel: Erkläre das Wort „Ambo“, ohne „Pult“, „Lektor“ oder „Lesen“ zu benutzen. Zeichensprache ist natürlich nicht erlaubt. Reihum erklärt so jeder einen Gegenstand oder einen Ort, den es in eurer Kirche gibt.

Gestaltet Schritt 2 aus der Gruppenstunde „Kundschafter gesucht“ auf Seite 18. Stimmt die Anzahl der Teelichter und Karten auf die Gruppengröße ab. Je mehr verteilt werden, desto länger dauert die Kirchenerkundung. Länger als 30 Minuten sollte es insgesamt nicht sein.

Präsentiert verschiedene Aktionsangebote, mit deren Hilfe die Messdiener kreativ werden und Neues entdecken können. Jeder kann die Angebote wechseln wie er mag. Achtet auf eine kreative Atmosphäre, die aber auch meditativ und besinnlich ist. Im Hintergrund kann leise Musik laufen.

Abpausen:

Weißes Papier auf einer Inschrift oder einem vertieft en Muster mit Malerkrepp befestigen, leicht über das Papier malen, bis der Abdruck sichtbar wird. Kleine Motive kann man gut mit Bleistift abpausen, größere mit Zeichenkohle.

Abdrücke nehmen:

Stabile Schnitzereien aus Holz oder Muster aus Stein könnt ihr kopieren: Je nach Untergrund Frischhaltefolie auflegen (ganz wichtig, damit das Original nicht schmutzig oder beschädigt wird!) und luft trocknende Modelliermasse vorsichtig in das Original drücken, dann ebenso vorsichtig abnehmen. Die Masse trocknet zwei Tage. Später kann man sie glattschleifen oder bemalen. 

Kirchenfenster entwerfen:

Ihr braucht schwarzen Tonkarton, buntes Transparentpapier, Scherenschnittscheren und Kleber. Daraus kann man ein Kirchenfenster basteln. Die Form kann auch vorgegeben sein, weil sie z. B. euren Kirchenfenstern nachempfunden ist (aber das beschränkt anderseits auch die Kreativität).

Ein Heiliger erzählt:

Wer möchte, sucht sich eine Heiligenfigur aus und setzt sich vor sie hin. Was sagt sie? Wie fühlt sie sich? Was hat sie erlebt? Lasst die Figuren erzählen, schreibt aus ihrer Sicht einen Text.

Elfchen:

Ein Elfchen ist ein kurzes Gedicht. Es muss sich nicht reimen, hat aber eine feste Form und besteht aus elf Wörtern in fünf Zeilen. Zeile 1: ein Wort (zum Beispiel ein Gegenstand). Zeile 2: zwei Wörter (Was macht dieser Gegenstand?). Zeile 3: drei Wörter (Wie ist der Gegenstand?). Zeile 4: vier Wörter (Was meinst du?). Zeile 5: ein Wort (Was kommt heraus?). Beispiel: Westfenster / Rötliches Glühen / Alles taucht ein / In Farben der Liebe / Wärme.

Bildkarten erstellen:

Eine Gruppe macht Fotos von verschiedenen Einrichtungsgegenständen in der Kirche, auch von kleinen Details. Ihr druckt sie aus und laminiert sie. Später könnt ihr die Karten in der Gruppenstunde verwenden: Nutzt sie, um eure Ministranten mit ihrer Hilfe Orte in der Kirche suchen zu lassen, oder bittet die Kinder, mit ihrer Hilfe die eigenen Lieblingsorte zu kennzeichnen. Oder ihr bastelt euer eigenes MemorySpiel oder ein Domino damit.

Nach dem Aufräumen in der Kirche macht ihr eine Pause im Gruppenraum.

Ihr kennt sicher Rallye-Fragebögen mit Aufgaben wie „Zähle alle Kirchenbänke!“ oder „Wann wurde die Orgel gebaut?“ Wer sie löst, ist zwar erst mal beschäftigt, aber von dem, was man dabei lernt, hat man nicht sehr viel und die Rallye bleibt eher oberflächlich. Versucht deshalb, vor der Rallye ein paar spannendere Aufgaben zu finden. Schaut euch dafür vorher selbst gut in der Kirche um und lasst euch inspirieren. Was findet ihr selber sehenswert und interessant? Aus dieser Haltung heraus formuliert die Aufgaben: Gibt es Details, die ihr nutzen könnt, wie eine Maus im Schnitzwerk oder der fehlende Zacken in Marias Krone? Deckt ein bekanntes Bild in der Kirche mit einem Tuch ab; wer kann es am besten beschreiben? Welches Lied passt am besten zur Heiligenfigur hinten links? Ein Gedicht zur Orgel aus Sicht der Kirchenmaus? Was fehlt euch in der Kirche noch? Teilt dann die Messdiener auf, jede Gruppe bekommt Aufgabenzettel, Klemmbrett und Stift . Die Aufgaben müssen nicht der Reihenfolge nach gelöst werden. Die Zeit sollte auch keine Rolle spielen, damit die Aufgaben nicht oberflächlich abgearbeitet werden.

Erzählt euch im Gruppenraum von euren Erfahrungen. Vielleicht wertet ihr die Rallyebögen gemeinsam aus? Es gibt bestimmt Texte, die sich zum Vorlesen eignen. Jeder kann einen kleinen Preis zum Mitnehmen bekommen. Zum Abschluss könnt ihr pantomimisch Begriffe des heutigen Tages vorspielen. Oder ihr singt gemeinsam ein Lied, etwa „Ein Haus aus lebendigen Steinen“ (Nr. 333 im Kinder-Gotteslob „Weil du da bist“). Alternativ könnt ihr den Tag mit dem Kanon „Lasst uns miteinander“ ausklingen lassen.