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Action

Kundschafter gesucht!

  • Dauer: 90 Minuten
  • Alter: ab 8 Jahren
  • Material:

    – Teelichter

    – Gläser

    – Streichhölzer

    – Fragezeichenkarten

    – Material für die Vertiefungsangebote

Die eigene Kirche neu erleben

Als Messdiener kennt ihr euch in eurer Kirche gut aus. Umso spannender ist es, sie mit ruhigen Übungen neu zu betrachten und zu erleben. Diese kirchenraumpädagogische Gruppenstunde eignet sich für erste Erkundigungen des eigenen Gotteshauses ebenso wie für ein vertiefendes Kennenlernen. Sie funktioniert in einer barocken Dorfkirche genauso wie in einer Schichtbetonkirche im Neubaugebiet.

Ablauf

  1. Warm-up (10 Minuten)
  2. Kirchenerkundung (30 Minuten)
  3. Details entdecken (30 Minuten)
  4. Abschluss mit Reflexion (20 Minuten)

Detaillierter Ablauf

1. Warm-up

Im Gruppenraum beginnt ihr mit einem ruhigen Warm-up, zum Beispiel dem Spiel „Rückenbotschaft “. Setzt euch dazu in eine Reihe, sodass jeder seinem Vordermann auf den Rücken schaut. Der hinterste Spieler beginnt, ein Wort weiterzugeben, ohne etwas zu sagen. Beginnt mit einem kurzen Wort.

So geht’s: Der Letzte schreibt mit dem Finger die einzelnen Buchstaben langsam nacheinander auf den Rücken vor ihm. Jeder gibt diese Buchstaben an seinen Vordermann weiter, der Erste in der Reihe schreibt sie auf und liest das Wort am Ende vor.

2. Kirchenerkundung

Erklärt im Vorraum der Kirche, dass ihr nun eine Kirchenerkundung starten wollt, deren Schwerpunkte die Ministranten selber bestimmen. Dieser Programmpunkt soll Entdeckungen fördern und die Lust zum Nachfragen wecken. Stellt am Eingang der Kirche brennende Teelichter in Gläsern und Karten mit Fragezeichen bereit, zum Beispiel auf einem kleinen Tisch. Bevor ihr dieses Material verwendet, geht jeder umher und schaut für sich die Kirche an. Dabei kann leise Musik helfen, eine ruhige Stimmung zu bereiten. Dann darf jeder ein Teelicht abholen und an einen Ort stellen, der ihn besonders anspricht, und eine Karte dorthin stellen, wo er eine Frage hat oder etwas nicht versteht. Wenn alles ausgelegt ist, macht ihr als Gruppe einen Rundgang. An jedem Teelicht und jeder Karte haltet ihr an. Wer dort ein Teelicht abgestellt hat, erzählt, was ihm dort gefällt. Auf die Fragen sucht die Gruppe gemeinsam eine Antwort.

3. Details entdecken

Die Kirchenerkundung könnt ihr mit verschiedenen Methoden vertiefen. Sucht euch vorher zwei Bausteine aus. Nehmt euch Zeit dafür, alles genau wahrzunehmen und euch untereinander auszutauschen.

Vorlesen vom Ambo oder von der Kanzel

Setzt euch in die Kirchenbänke. Wer möchte, kann einen Bibeltext vom Ambo aus laut vorlesen. Gut zum Vortragen eignet sich etwa ein Psalm. Wie laut müsst ihr sprechen? Geht das auch ohne Mikrofon?

Probiert es aus. Hört von verschiedenen Orten aus zu.

‹ Dauer: 15 Minuten

Seid ihr eine musikalische Gruppe?

Jeder sucht sich einen Lieblingsort aus und stellt sich dort hin. Gemeinsam singt ihr einen Kanon. Das kann auch mit Wenigen sehr schön klingen. 

‹ Dauer: 10 Minuten

Die Kirche erfühlen

Paarweise geht ihr durch den Raum, der eine hat die Augen geschlossen oder verbunden und wird geführt. Der andere führt langsam und vorsichtig und zeigt viele Details aus unterschiedlichen Materialien, die der Erste erfühlt. Dabei wird nicht gesprochen. Nach einiger Zeit wechseln beide die Rollen. Wer kann nachher sagen, welchen Gegenstand er ertastet hat? Welche Erfahrungen hat jeder gemacht?   

‹ Dauer: 15 Minuten

Ist eure Kirchendecke bemalt?

Legt euch auf Wolldecken in den Mittelgang und schaut euch die Decke an. Was gibt es zu sehen? Fallen euch kleine Details auf? Nehmt ein Fernglas zu Hilfe oder fokussiert euren Blick einfach mit ein paar Papprollen. Vielleicht fi ndet ihr eine passende Bibelstelle oder Heiligenlegende, die jemand vorliest.

‹ Dauer: 15 Minuten 

Vermesst eure Kirche

Die Länge und Breite ermittelt ihr mit einer Schnur, in die ihr Knoten geknüpft habt. Die Knoten können jeden vollen Meter anzeigen, aber auch den Abstand einer Kinderkörperlänge haben. Die Höhe des Gewölbes findet ihr mit einem gasgefülltem Luftballon an einem Bindfaden heraus. Prüft mit einem Kompass, wo Osten ist und überlegt dann, warum die Kirche so ausgerichtet ist. Umarmt gemeinsam eine dicke Säule. Wie viele Kinder braucht man dazu? Sammelt alle Angaben auf einem Plakat und tauscht euch am Ende über eure Erfahrungen aus.

‹ Dauer: 20 Minuten

Geschichte der Kirche

Wenn es im Pfarrarchiv Bilder vom Inneren der Kirche aus unterschiedlichen Epochen gibt, klebt sie vorher auf Wäscheklammern und notiere darauf das Jahr. Mit einem Zollstock werden die Veränderungen am Kirchenraum anschaulich: Klammert die Bilder am Zollstock fest, jeder Zentimeter zeigt ein Jahr Geschichte. Wie hat sich die Kirche verändert und warum war das wohl so? 

‹ Dauer: 10 Minuten

 

 

4. Abschluss mit Reflexion

Zum Abschluss im Gruppenraum nutzt ihr die Fünf-Finger-Reflexion. Jeder sagt einen Satz zu jedem Finger einer Hand. Dabei bedeuten die Finger Folgendes:

Daumen (Daumen hoch): Das war top!

Zeigefinger (zeigt auf etwas): Darauf möchte ich hinweisen.

Mittelfinger (macht Stinkefinger): Das war nichts für mich.

Ringfinger (mit einem imaginären Ring): Zu den Beziehungen in der Gruppe (Vertrauen, Zusammenarbeit ...) fällt mir ein.

Kleiner Finger (der Kürzeste): Das ist mir heute zu kurz gekommen.

Beendet die Gruppenstunde mit dem folgenden Gebet:

Lasst uns kurz still werden –

und beten:

Gott, du bist hier. Wir haben heute

unsere Kirche, dein Haus, erkundet.

Vieles ist uns dort vertraut. Manches haben wir mit neuen Augen

gesehen. Alles in der Kirche möchte unseren Blick lenken zu dir.

Du bist unsere Mitte. Wir stehen in deinem Dienst. Wir bitten dich:

Stärke unsere Treue zu dir und erhalte unsere Gemeinschaft.

Begleite uns und unsere Gruppe –

heute und alle Tage. Amen.

Singt zum Abschluss „Herr, wir bitten, komm und segne uns“

Text und Melodie: Peter Strauch

Vorbereitung

Besorgt euch den Schlüssel für eure Kirche und sprecht euer Vorhaben mit dem Küster / Pfarrer ab. Zündet die Teelichter erst an, wenn ihr die Kirche betretet. Achtet während der Kirchenerkundung und ihrer Vertiefung darauf, dass sich eure Ministranten im Kirchenraum respektvoll verhalten.