Glaube
„Beuget die Knie“
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Dauer: 90 Minuten
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Alter: 9 bis 16 Jahre
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Material:
– Psalm 95,6 als Puzzle geschnitten, mit so vielen Teilen wie Ministranten
– Stuhlkreis
– Puzzleteile unter die Stühle legen
– Völlig-Banane-Sätze (wie z. B. „Der Goldfi sch hustet“) in der entsprechenden Anzahl eurer Ministranten auf weißen Zetteln
– verschiedene Körperhaltungen (wie z. B. mit gesenktem Kopf) beschrieben auf farbigen Zetteln
– Kirchenschlüssel, um in die Kirche zu gelangen (sprecht vorher ab, dass ihr in der Kirche üben wollt)
– Gebetstext (siehe Schritt 8) für jeden Ministrant kopieren und in der Kirche bereitlegen
In seinem Buch „Von heiligen Zeichen“ schreibt Romano Guardini: „Wenn du die Knie beugst, lass es kein hastiges, leeres Geschäft sein. Gib ihm Seele!“ Diesem Gefühl wollen wir in dieser Gruppenstunde nachspüren. Vielleicht erleben wir Kniebeuge am Ende anders!
Ablauf
- Ankommen und Begrüßung (5 Minuten)
- Spiel: Laurentia (5 Minuten)
- Puzzle legen (5 Minuten)
- Kniebeuge theoretisch (10 Minuten)
- Völlig Banane (20 Minuten)
- Kniebeuge praktisch (10 Minuten)
- Kniebeuge im Kirchenraum (20 Minuten)
- Abschluss (10 Minuten)
- Verabschiedung (5 Minuten)
Detaillierter Ablauf
Du begrüßt deine Ministranten an der Tür und bittest sie im Stuhlkreis Platz zu nehmen.
Laurentia ist ein Sing- und Bewegungsspiel für Kinder – und am Anfang dieser Gruppenstunde eine erste, augenzwinkernde Annäherung an das Thema. Denn immer, wenn im Liedtext das Wort „Laurentia“ und der Name eines Wochentages fallen, machen alle Ministranten eine Kniebeuge. Wenn man wirklich den gesamten Text singt, wird das ganz schön anstrengend (63 Kniebeugen!).
Liedtext und Noten zu „Laurentia” haben wir für euch auf unserer Facebook-Seite verlinkt.
Nach dem anstrengenden Spiel kommt ihr wieder etwas zur Ruhe: Du bittest deine Ministranten unter ihren Stuhl zu schauen. Dort liegt jeweils ein Puzzleteil. Fordere sie nun auf, das Puzzle zusammenzufügen. Ist dies geschehen, so lest den Satz des Psalms laut vor: „Kommt, lasst uns anbeten und knien und niederfallen vor dem Herrn, der uns gemacht hat“.
Nun überlegt ihr gemeinsam, was mit dem Vers aus dem Psalm gemeint ist. Mögliche Fragestellungen können sein: Warum soll man vor Gott, dem Schöpfer, niederknien? Warum knien wir überhaupt? Wann macht man eine Kniebeuge, als Gottesdienstfeiernder oder als Ministrant? Wie erlebe ich meine Kniebeuge?
Bitte eure Ministranten, sich zu zweit zusammenzufinden. Für diese Paare habt ihr Zettel vorbereitet. Jedes Paar zieht einen weißen und einen farbigen Zettel und versucht den Völlig-Banane-Satz in der entsprechenden Körperhaltung überzeugend darzustellen. Spannend wird es, wenn ihr den selben Satz in einer anderen Körperhaltung noch einmal spielen lasst. Hier könnt ihr beliebig viele Runden spielen. Möglich ist auch, dass ihr keine Paare bildet, sondern jeder aus der Gruppe Zettel zieht und die Sätze in der entsprechenden Haltung vor der ganzen Gruppe umsetzt. Mögliche Völlig-Banane-Sätze sind etwa „Der Goldfisch hustet“, „Der Staubsauger tanzt Gangam-Style“, „Das Baby hat einen Pickel am Po“ oder „Du hast einen Kaugummi in der Nase“. Mögliche Körperhaltungen: mit gesenktem Kopf, lümmelnd mit verschränkten Armen, versunken in der Nase bohrend, vor Kälte zitternd oder flehend auf Knien.
Bitte alle Ministranten wieder Platz zu nehmen. Fordere sie auf zu überlegen, wie sie einen König begrüßen würden. Nun probiert es aus: Stellt euch vor, ihr dürft et die Königin von England begrüßen. Erkläre deinen Ministranten, dass Gott auch ein König ist. Daher begrüßt man ihn auch wie einen König. Erkläre im Anschluss daran die richtige Haltung bei einer Kniebeuge. Nun ist genug Zeit, die Kniebeuge in der von dir beschriebenen Weise gemeinsam zu üben. Achtet auf die Haltung des Kopfes.
Gemeinsam geht ihr jetzt in die Kirche. Überlege gemeinsam mit den Ministranten, wo und an welcher Stelle ihr eine Kniebeuge im Kirchenraum macht: Vor den konsekrierten Hostien, die für uns Christus selbst sind, also: vor dem Tabernakel und vor der Monstranz. Regelmäßig beim Einzug und Auszug in Richtung Tabernakel. Und am Karfreitag zur Kreuzverehrung vor dem Kreuz. Es ist nun wichtig, dass alle genügend Zeit und Raum haben, die Kniebeuge auszuprobieren, so wie ihr sie vorher im Gruppenraum geübt habt. Fordere nun alle auf, sich verschiedene Plätze zu suchen und dort jeweils eine Kniebeuge in Richtung des Tabernakels zu machen. Ermutige sie, die Kniebeuge unterschiedlich auszuführen. Im Anschluss sprecht ihr darüber, wie ihr das erfahren habt.
Jeder sucht sich nun einen eigenen Platz im Kirchenraum. Bevor alle losstürmen, veteilst du an jeden Ministranten einen Gebetszettel und erklärst, dass an dem gewählten Platz jeder für sich in Ruhe eine Kniebeuge macht und leise den unten stehenden Gebetstext aus der Arbeitshilfe „Switch“ dabei liest.
Großer Gott, ich beuge meine Knie vor dir.
Das genügt.
Meine Kniebeuge selbst ist ein Gebet ohne Worte und Gedanken.
Ich bleibe so eine Weile vor dir.
(Pause) Amen.
Stellt euch nun gemeinsam an der Kirchentür auf. Macht nochmals eine Kniebeuge in Richtung Tabernakel, verabschiedet euch so von Gott.