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Glaube

Von Albe bis Zingulum

  • Dauer: ca. 90 Minuten
  • Alter: 9 – 14 Jahre
  • Material:

    – Computer, evtl. mit Internetanschluss

    – 6 DIN-A5-Karten aus festen Papier oder Karton

    – 5 DIN-A5-Karten in den Farben Grün, Rot, Weiß, Violett, Schwarz

    – Taufkleid oder Albe

    – große Papierstücke

    – Buntstifte

Eine Gruppenstunde zur Priesterkleidung

Liturgische Kleidung allgemein und das Gewand des Priesters im Speziellen tragen im Gottesdienst als Festgewänder dazu bei, dass der Anlass würdevoll gefeiert werden kann. In dieser Gruppenstunde lernen die Ministrantinnen und Ministranten die Priesterkleidung kennen und können die einzelnen Elemente sowie ihre Farben im Kirchenjahr zuordnen.

Ablauf

  1. Einstieg mit einem Video
  2. Das Grundgewand: Die Albe
  3. Das priesterliche Gewand
  4. Wir malen einen Entwurf

Detaillierter Ablauf

1. Einstieg

Was ziehʼ ich an? Diese Frage beschäftigt uns jeden Tag immer wieder neu. Je nach Situation, in die man sich begibt, wählen wir ein Kleidungsstück aus. Wenn du willst, kannst du einmal nach der Lieblingskleidung deiner Ministranten fragen. Danach schaust du dir mit deinen Gruppenkindern einen Videoclip aus der „Sendung mit der Maus“ an. Er beschreibt die Dienstkleidung des Papstes. INFO Die Sachgeschichte aus der „Sendung mit der Maus” dauert rund acht Minuten. Den Link zu ihr findest du auf der Facebook Seite der Minibörse. Nach der Videovorstellung erläuterst du, dass im Gottesdienst Priester und zum Teil auch mit besonderen Aufgaben Betraute (Lektor, Messdiener, Kommunionhelfer) eine besondere Kleidung tragen. Diese „liturgische Kleidung“ verdeutlicht, dass die Träger ihren Dienst im Auftrag der Kirche vollziehen. Du vermittelst, dass die liturgische Kleidung keine Verkleidung sein soll, sondern ein Festgewand, um der Würde der liturgischen Feier Ausdruck zu verleihen.

2. Das Grundgewand: Die Albe

Du erläuterst in diesem zweiten Abschnitt das Grundgewand: die Albe. Dabei schilderst du, dass ihre Ursprünge in der Tradition der Urchristen liegen. Außerdem tritt man mit der weißen Farbe der Albe in eine Farbsymbolik ein, wie sie sich in der Bibel zeigt. In unserer Taufe kommen wir in Berührung mit dem Heil, von dem die Bibel mithilfe der weißen Farbe erzählt. Erkläre deinen Ministrantinnen und Ministranten:

In der Tradition unsere Kirche war und ist es üblich, zur bzw. nach der Taufe ein weißes Gewand zu tragen. So war es früher üblich, dass diejenigen, die in der Osternacht getauft wurden, eine Woche lang – bis zum Sonntag – ein weißes Kleid trugen.

Du kannst alle einladen, ganz nah das Taufkleid oder die Albe in der Mitte zu betrachten.

3. Das priesterliche Gewand

Jetzt erklärst du der Gruppe das priesterliche Messgewand. Du bittest jemanden, eine Karte zu ziehen und die Rückseite aufzudecken. Nun erklärst du die einzelnen Bestandteile des Priestergewands, indem du abwechselnd jede Karte aufdecken und erklären lässt. Wenn alle Karten aufgedeckt sind, hältst du zusammenfassend fest, dass bei der Feier der heiligen Messe der Priester zunächst das Schultertuch aus Leinen trägt, dann die Albe, ein weißes, aus Leinen gefertigtes Gewand, das durch das Zingulum, einen seilförmigen Gürtel, zusammengehalten wird. Darüber wird die Stola und schließlich das Messgewand – die Kasel – getragen. Du bittest deine Gruppe, die Karten noch einmal in die Reihenfolge zu legen, die der Priester beim Anziehen zu berücksichtigen hat. Nun ergänzt du, dass der Priester nicht an jedem Sonntag das gleiche Messgewand trägt. Frage einmal in deiner Gruppe, ob ihnen unterschiedliche liturgische Farben bekannt sind. Wenn ein Ministrant eine Farbe kennt, soll er sich die entsprechende Farbkarte aus der Mitte nehmen. Erkläre dabei, dass Weiß oder Gold an Hochfesten und an Festen von Heiligen, die keine Märtyrer sind, getragen wird. Rot an Pfi ngsten, an Karfreitag und an den Märtyrerfesten. Violett als Farbe der Buße in der Adventsund Fastenzeit, auch (neben Schwarz) bei Totengottesdiensten. Grün an den Sonntagen und an den Werktagen im Jahreskreis. Erzähle auch, dass bei anderen Gottesdiensten (wie zum Beispiel Andachten, Taufen, Beerdigungen) die Priester über dem Talar das Rochett (ein bis zu den Knien gehendes weißes Leinengewand) und die Stola tragen.

4. Wir malen einen Entwurf

Zum Abschluss malt jeder Ministrant ein Messgewand auf ein großes Stück Papier. Dazu verteilst du große Papierstücke und Buntstifte. Du kannst den Auftrag mit den folgenden Worten einleiten: Nachdem ihr nun alles wisst über die Bestandteile, die Farben und die Geschichte des Priestergewands, seid ihr jetzt dran! Stellt euch vor, ihr seid Designer – und dürft für euren Pfarrer das Gewand entwerfen, das er am Sonntag, Ostern oder Pfingsten tragen soll. Wie könnte es aussehen? Welche Farben und Symbole würdet ihr verwenden? Welche Vorstellungen habt ihr von einem modernen Priestergewand, das zur Liturgie passt und gleichzeitig ein echter „Hingucker“ ist? Die unterschiedlichen Bilder sollten zum Abschluss der Gruppenstunde von jedem präsentiert werden. Falls ihr das Thema noch vertiefen wollt, könnt ihr mit eurem Priester oder dem Küster der Gemeinde die Sakristei besichtigen. Liegt ein Kloster in der Nähe, das Messgewänder für Priester anfertigt, dürft ihr vielleicht an einem Nachmittag die Paramente-Werkstatt besichtigen.

Vorbereitung

Schreibe auf die Vorderseite der sechs Kartonkarten jeweils die folgenden Begriffe: Schultertuch, Albe, Zingulum, Stola, Kasel und Chormantel. Auf die Rückseite schreibst du die jeweilige Erklärung, die du am Ende dieses Artikels findest. Vielleicht hast du auch die Möglichkeit, die einzelnen Bestandteile zuvor in eurer Sakristei zu fotografieren. Dann klebe zusätzlich die Bilder auf die Rückseite der jeweiligen Kartonkarten. Lege dann das Taufkleid oder die Albe, die sechs Kartonkarten, deren Vorderseite mit der Bezeichnung zu sehen sein sollte, und die Farbkarten in die Mitte des Raumes.