Detaillierter Ablauf
Auch im Alltag deiner Ministrantinnen und Ministranten gibt es Erlebnisse, die sie so berühren, dass der Einzelne davon erzählen muss. Beginne deine Gruppenstunde deshalb mit einer Erzählrunde. Jeder in der Runde darf von dem berichten, was er heute erlebt hat und was er unbedingt den anderen erzählen will. Lege nun Symbole auf einige Tücher in die Mitte, die verdeutlichen, wie du einem anderen etwas berichten kannst, z. B. ein Handy, den Anzeigenteil einer Zeitung, Facebook- oder Twitter-Zeichen, das @-Zeichen stellvertretend für E-Mails sowie einen Brief. Als letztes Symbol legst du die Bibel dazu, die du bei der Emmausgeschichte aufschlägst.
Richte dich an die Gruppe: „Wenn ihr heute etwas Besonderes erlebt habt, nehmt ihr euer Handy, ruft Freunde an und erzählt ihnen davon. Wenn ihr 18 Jahre alt werdet und viele Menschen davon erfahren sollen, können eure Freunde oder eure Eltern eine Anzeige in der Zeitung aufgeben. Andere schreiben über ihr Leben eine Autobiografie. Etwas Ähnliches haben die Evangelisten getan. Sie haben aufgeschrieben, was sie am Leben Jesu bewegt hat. So auch die Erzählung von den Jüngern auf ihrem Weg nach Emmaus.“
Teile nun die Ministranten deiner Gruppe in Paare auf. Jedes Paar schlüpft in die Rolle der Jünger auf ihrem Weg nach Emmaus. Damit es ihnen leichter fällt, sich in die Rolle zu versetzen, dürfen sich die Teilnehmer verkleiden. Eine Beschreibung der Rollen erarbeiten sich die Ministranten aus dem biblischen Text oder anhand der vorbereiteten Rollenkarten. Die Paare erzählen einander, wie es ihnen nach der Kreuzigung und nach dem rätselhaft en Verschwinden des Leichnams Jesu geht. Nach einiger Zeit, wenn die Gespräche zu Ende gehen, stellst du eine brennende Kerze in die Mitte und sprichst: „Dann kam Jesus dazu.“ Lass den Moment durch einige Sekunden der Stille wirken. Du oder ein anderer aus der Gruppe liest nun die Passage aus Lk 24,13–28 vor. Du schlüpfst nun in die Rolle von Jesus und versuchst, gemeinsam mit den Paaren, die biblische Erzählung weiterzuspielen. In der Rolle von Jesus möchtest du in Emmaus weitergehen. Die Ministranten sollen in der Rolle der Jünger Argumente finden, die dich zum Bleiben bewegen. Sie nutzen dabei die Fragen und Zweifel, die sie in ihrem Paargespräch entdeckt haben. Die Argumente können auf einem Plakat festgehalten werden. Alternative: Die Ministrantinnen und Ministranten verlassen wieder die Rollen der Jünger und legen die Verkleidung ab. Die zuvor eingeteilten Paare versuchen, die Geschichte von den Emmausjüngern weiterzuschreiben mit der Fragestellung: Was wäre passiert, wenn Jesus nicht bei den Jüngern in Emmaus geblieben wäre? Wenn die Erzählungen fertiggestellt sind, lesen die Ministranten die Ergebnisse einander vor.
Sammle alle Ministranten deiner Gruppe im Kreis und nimm die Bibel zur Hand. Lies daraus folgenden Satz vor:
„Und als er mit ihnen bei Tisch war,
nahm er das Brot,
sprach den Lobpreis,
brach das Brot und gab es ihnen.
Da gingen ihnen die Augen auf.“
(Lk 24,30.31a)
Zunächst legen alle ihre Rollen und ihre Verkleidung ab. Dann lädst du die Ministrantinnen und Ministranten zu einer Blitzlichtrunde ein, bei der jeder kurz sagt, was ihm durch den Kopf geht. Achte darauf, dass jeder etwas sagen kann und kein Gespräch und keine Diskussion entstehen. Die einzelnen Beiträge bleiben unkommentiert in der Runde. Jeder Ministrant soll nun eine SMS schreiben, in der er darüber berichtet, was er heute in der Gruppenstunde erfahren hat. Gib dazu deinen Gruppenmitgliedern einige Minuten Zeit.
Zum Abschluss der Gruppenstunde könnt ihr gemeinsam das Lied „Zwei Jünger gingen voll Not und Zweifel“ (Text und Musik: Helga Poppe) singen.
