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Glaube

An die große Glocke gehängt

  • Dauer: ca. 90 Minuten
  • Alter: 10 bis 16 Jahre
  • Material:

    – Stuhlkreis

    – Tuch o. ä. um die Augen zu verbinden

    – Glocke

    – Pappe, Stifte, Papier

    – Fotoapparat

    – Laptop und Beamer, um die Fotos zu zeigen

    – vorbereitete Aufgabenzettel zur Turmbesteigung

    – evtl. Prägefolie

    – Wolle

    – kleine Glöckchen

Eine Gruppenstunde rund um die Glocken im Kirchturm

Glockengeläut ist eine Sprache, die der Verständigung zwischen Gott und den Menschen dient. Wir machen uns heute auf, diese Sprache auch für uns als Ministranten neu zu entdecken.

Ablauf

  1. Aufwärmspiel: Glocken klauen
  2. Legende des heiligen Paulinus von Nola
  3. Bedeutung von Glocken
  4. Begehung des Glockenturms
  5. Schlussrunde: Zusammentragen der Ergebnisse der einzelnen Gruppen
  6. Schlussspiel: Glockenlabyrinth
  7. gemeinsames Schlussgebet

Detaillierter Ablauf

1. Aufwärmspiel

Ein Ministrant sitzt mit verbundenen Augen auf dem Fußboden und bewacht seine Glocke. Du, als Spielleiter, wählst stumm einen Mitspieler aus, der durch Anschleichen die Glocke zu stehlen versucht. Zeigt der Wächter mit den verbundenen Augen aufgrund eines Geräuschs in die richtige Richtung, muss der Dieb auf seinen Platz zurück und ein neuer Dieb kann sein Glück versuchen. Hat der Dieb es geschafft , die Glocke zu stehlen, wird er zum Wächter. (Quelle: Schwalbacher Spielekartei)

2. Legende des heiligen Paulinus von Nola (353 – 431)

Du bittest alle Ministranten die folgende Legende gut zu verfolgen. Dann erzählst du:

„Die Sonne ging gerade unter, als Paulinus in friedlicher Abendstille über eine Waldwiese sinnend dahinschritt. Das goldene Licht des Abends durchglühte das üppige Blattgrün der leise rauschenden Bäume, und rings herrschte solch ein Friede, dass der fromme Mann die Hände faltete und betete: „Sei gebenedeit und gepriesen, Herr der Welten, in deinem irdischen Himmel. O gib mir ein Zeichen, dass du jetzt bei mir weilst und bei mir bleiben wirst bis zum Ende meiner Tage!“ Da begann es leise, ganz leise um ihn herum zu klingeln, und der Bischof vernahm, wie die blauen Glockenblumen ihre Köpfe im Abendwind wiegten. Er hörte in ihnen das erwünschte göttliche Zeichen. Zur Erinnerung an diese selige Stunde ließ der gottesfürchtige Bischof für den Dom zu Nola eine große Glockenblume – campana – in Erz gießen, die stets zum Gebet der Gemeinde erklingen soll.“ Warte nach dem Vorlesen einen Augenblick und sprich mit den Ministranten über das soeben Gehörte. Folgende Fragen können ein Leitfaden sein:

– Was erbat Paulinus?

– Was hörte Paulinus?

– Was ließ Paulinus bauen?

– Warum ließ er eine campana bauen?

– Wann läutete diese?

Diese Gesprächsrunde dient zur Vertiefung des Gehörten und bereitet deine Ministranten auf das Kommende gut vor.

Quelle: Klänge zwischen Zeit und Ewigkeit, Faszination Glocken, Kurt Kramer, Butzon & Bercker

3. Bedeutung von Glocken

Überlegt nun gemeinsam, wo wir bei uns Glocken finden können. Eure Ergebnisse könnt ihr schriftlich auf einem Plakat festhalten. Wichtig ist hierbei, dass die Ministranten alles nennen dürfen, was ihnen zum Thema einfällt.

– Nimm die Inschrift auf der Glocke mit Prägefolie ab.

– Stellt Nachforschungen zu den Glockennamen an.

Beachte dabei, dass du dir einen Zeitrahmen setzt, damit ihr noch genügend Zeit habt, die Ergebnisse vorzustellen und über eure Eindrücke zu sprechen. Haben alle Gruppen ihre Forschungsaufträge bearbeitet oder ist der zeitliche Rahmen ausgeschöpft , macht euch gemeinsam wieder auf den Weg nach unten.

4. Begehung des Glockenturms

Nun steht eine Besichtigung der ortsansässigen Pfarrkirche und des dazugehörenden Glockenturms an. Bitte die Ministranten sich den Temperaturverhältnissen entsprechend ggf. eine Jacke anzuziehen. Vielleicht hat ja auch der Pfarrer oder der Küster Zeit, euch zu begleiten. Kläre das bitte im Vorfeld ab und vereinbare eine Zeit mit ihnen. Auch eine Einteilung in verschiedene Kleingruppen, die möglicherweise unterschiedliche Forschungsauft räge erhalten, ist wichtig.

Mögliche Forschungsaufträge können sein:

Für alle gemeinsam:

– Zähle die Stufen im Glockenturm.

– Auf dem Turm genießen wir die Aussicht und erzählen einander, was wir erkennen.

– Wir malen Bilder von den Glocken im Turm.

– Wir zählen die Glocken und vergleichen ihre Größe. Welche klingt tiefer, welche höher?

– Wir beobachten, wie die Turmuhr mit einem Hammer zur vollen oder Viertelstunde an die Glocke anschlägt.

für Kleingruppen:

– Malt zu zweit den hohen Turm.

– Fotografiert die Glocken aus verschiedenen Blickwinkeln.

– Macht ein witziges Foto von den Glocken und euch als Ministranten.

– Nimm die Inschrift auf der Glocke mit Prägefolie ab.

– Stellt Nachforschungen zu den Glockennamen an.

Beachte dabei, dass du dir einen Zeitrahmen setzt, damit ihr noch genügend Zeit habt, die Ergebnisse vorzustellen und über eure Eindrücke zu sprechen. Haben alle Gruppen ihre Forschungsaufträge bearbeitet oder ist der zeitliche Rahmen ausgeschöpft , macht euch gemeinsam wieder auf den Weg nach unten.

5. Schlussrunde

In eurem Gruppenraum könnt ihr nun die Ergebnisse zusammentragen. Dabei könnt ihr verschiedene Techniken und Hilfsmittel anwenden (Plakat, Laptop und Beamer und vieles mehr). Vielleicht entsteht aus euren Ergebnissen ja eine kleine Ausstellung für eure Gemeinde.

6. Schlussspiel

Zwischen Stühlen wird ein Netz aus Wollfäden so gespannt, dass dabei in ca. 20 Zentimetern Höhe unterschiedlich große Felder entstehen, jedes groß genug, um von einem Feld zum nächsten zu steigen, ohne die Wollfäden zu berühren. Nun befestigst du mehrere kleine Glöckchen an verschiedenen Stellen im Netz. Jeder Ministrant sucht sich nun einen Partner. Jeweils eines der beiden Kinder stellt sich an den Rand des Netzes, schließt die Augen und versucht, mithilfe der Anweisungen des anderen, sehenden Kindes auf die andere Seite des Netzes zu gelangen, möglichst ohne die Glöckchen an den Fäden zum Läuten zu bringen. Danach werden die Rollen getauscht. Damit sich mehrere Kinder gleichzeitig ihren Weg durch das Labyrinth suchen können, muss das Netz ausreichend groß dimensioniert sein.

7. Schlussgebet

Stellt euch nun gemeinsam in einen Kreis und du sprichst die Verse aus Psalm 66, 20 zum Abschluss:

„Die Glocke ruft zum Gebet.

Gott ist nur ein Gebet weit entfernt.

Gebet ist Einkehr bei Gott.

Gelobt sei Gott, der mein Gebet nicht verwirft noch seine Güte von mir wendet.“

Vorbereitung

– Kläre bitte vorher ab, ob die Besteigung des Glockenturm möglich ist und ob deine Ministrantengruppe dabei auch versichert ist

– Stuhlkreis stellen

– Aufgabenzettel bereitlegen

– übriges Material bereitlegen

– für jede Gruppe einen Fotoapparat besorgen oder bitten, dass Ministranten ihren Fotoapparat mitbringen