Glaube
Gottes Wort – ein Schatz
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Dauer: 90 Minuten
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Alter: 12–14 Jahren
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Material:
– Lektionar oder Evangeliar
– Kerze(n)
– Bibeln
– verschiedene Buntstifte
– ggf. Wasserfarben und Pinsel
– DIN-A4-Bögen weißes Papier 100 oder 120 g/m2
Lektionar oder Evangeliar im Gottesdienst
Das Wort Gottes nimmt im Gottesdienst eine zentrale Position ein – und die Verkündigung in den Schriftlesungen und im Psalmengesang eine Aufgabe der Kirche: Gott hat dem Menschen etwas zu sagen! Und somit gewinnt die Bibel einen neuen Charakter für uns Christen – es sind nicht einfach Geschichten.
Ablauf
- Einstieg: Meditation
- Gottes Wort, ein Schatz! Unser Evangeliar!
- Abschluss: Mein Wort für Zuhause
Detaillierter Ablauf
In der Mitte liegt das aufgeschlagene Lektionar oder Evangeliar, eine brennende Kerze daneben. In dem Lied „Gottes Wort ist wie Licht in der Nacht“ – das gemeinsam als Einstieg gesungen werden kann – wird deutlich: Gott spricht zu uns Menschen. Sein Wort geht uns etwas an. Wir hören es im Gottesdienst. Welche Worte berühren uns? Bleiben uns in Erinnerung?
Fragen an die Gruppe: Welche Texte kennt ihr? Was verbindet ihr damit?
Die Gruppenmitglieder nennen die Bibelstellen und ihre Assoziationen. Diese bleiben unkommentiert. Am Ende der Sammlung wird eine kurze Stille gelassen, in die folgender Text hineingelesen werden kann:
„Hej, guter Gott, du redest mit mir. Du sprichst mich an! Auch wenn die Worte der Bibel von Menschen aufgeschrieben wurden und auch wenn sie sehr alt sind, so sind es doch deine Worte, die du zu uns sprichst. Denn wenn wir diese Worte lesen, wenn wir sie hören, so lernen wir dich kennen, spüren wir dich, erfahren wir dich! Kostbar wie ein Schatz sind diese Worte, denn es sind Worte für mein Leben.“
Damit der Start in diesen Teil gut gelingen kann, bedarf er einer guten Vorbereitung und Einführung: Die Bibel mit ihren Texten ist ein Schatz für unser Leben. Ihn gilt es zu entdecken und zu bewahren. Wir kennen aus den Gottesdiensten die besondere Verehrung: in wertvollen Büchern geschrieben, durch Weihrauch verehrt, von Leuchtern begleitet und hervorgehoben, vom Ambo aus verkündet. Jetzt wollen wir diesen Worten unsere Verehrung entgegenbringen, indem wir es gestalten, es selber schreiben, verzieren – und uns so von ihm berühren lassen. Es ist ratsam, verschiedene Abschnitte aus einem Evangelium zu wählen, z. B. aus dem Markus-Evangelium. Es ist das kürzeste. Jeder kann sich ein Kapitel frei wählen, das er abzuschreibt! Als gemeinsames Erkennungszeichen aller abgeschriebenen Evangeliumstexte kann man einen gemeinsamen großen Anfangsbuchstaben des ersten Wortes wählen, der wie in alten Büchern den Seitenbeginn kennzeichnet. Mit diesen Vorbereitungen und Einführung kann sich jeder selbst an die Arbeit machen: vielmehr, auf den Weg machen mit dem Wort Gottes. Denn im ständigen Lesen, im Abschreiben und Gestalten, setzt sich jeder und jede damit intensiv auseinander. Fragen und Eindrücke dürfen gerne aufgenommen, diskutiert werden. Zudem wird jedem die Aufgabe gestellt, den Satz, der ihm am besten gefallen oder ihm am meisten angesprochen hat, auf einen Extrazettel zu schreiben. Dieser wird dann Gegenstand des Abschlusses, was aber noch nicht angekündigt wird. Die geschriebenen Texte können in einer Mappe gesammelt oder gebunden werden. Für Impulse in der Gruppe oder für einen Gruppengottesdienst können die Lesungen dann aus dem eigenen Gruppen-Evangeliar vorgetragen werden.
Den Abschluss bildet die off ene Runde, in der jeden kurz „seinen“ Satz aus dem von ihm abgeschriebenen Abschnitt vorstellt. Auch dies bleibt von der Gruppe unkommentiert. Am Ende wird eine kurze Stille gelassen. In sie eröffnet der Gruppenleiter das Vaterunser, in das alle gemeinsam einstimmen. Denn es ist ja das Gebet, das uns durch die Bibel geschenkt wurde.