Skip to main content

Glaube

Unsere zehn Ministranten-Gebote

  • Dauer: Dauer: 90 Minuten
  • Alter: Teilnehmer von neun bis zwölf Jahren
  • Material:

    – Stuhlkreis

    – große Decke oder Tuch (blickdicht)

    – mehrere DIN-A3-Papierbögen

    – farbiger Tonkarton oder DIN-A3- Bilderrahmen mit Papierbogen

    – Zettel mit Bibelzitaten

    – zwei verschiedenfarbige Blätter für die Bibelzitate

    – Stifte

    – Kleber

    – Tesakrepp

    – Luftballons, je Farbe zwei Ballons (möglich auch drei Ballons je nach Gruppengröße)

    – Musik und CD-Player

    – farbige Klebepunkte

    – Kopien des Gebets und Liedtextes

    – Fotoapparat und Laptop sowie Drucker (alternativ bringt jeder Teilnehmer ein Foto von sich mit)

Wir geben uns in der Gruppenstunde Regeln für unsere Ministranten-Gemeinschaft

In dieser Gruppenstunde sollen deine Ministrantinnen und Ministranten Regeln und Gebote für ein tolles Gruppenleben entwickeln. Sie ist zu Beginn einer neuen Gruppenphase mit neuen Ministranten gedacht und eignet sich speziell zum Kennenlernen. Die Gruppenstunde ist für Teilnehmer von neun bis zwölf Jahren gedacht, möglich ist aber auch eine altersgemischte Gruppe.

Ablauf

1. Begrüßung

2. Aufwärmen und Kennenlernen: Das Luft ballonspiel

3. Namensduell

4. Einführungsgeschichte: Dorf ohne Regeln

5. Gesprächsrunde: Warum sind Regeln wichtig?

6. Spiel zur Einteilung von Kleingruppen: Bibelzitate finden

7. Regeln in der Kleingruppe erarbeiten

8. Zusammentragen der Ergebnisse

9. Aktion: Gruppenvertrag

10. Gemeinsamer Abschluss: Gebet und Lied

Detaillierter Ablauf

1. Begrüßung

Begrüße wenn möglich alle Ministranten bereits an der Tür. So nimmst du gerade den neuen Ministranten die Hemmungen und schaffst gleich eine herzliche Wohlfühlatmosphäre. Bitte sie einen Platz im Stuhlkreis zu suchen. Im Stuhlkreis begrüßt du nochmals alle allgemein und erklärst mit kurzen Worten das Thema der heutigen Gruppenstunde. Bitte alle Ministranten sich gegenseitig die unter dem Stuhl liegenden Zettel auf den Rücken zu kleben. Ist das geschehen, sollte jeder seinen Luft ballon aufpusten, das Ende zuknoten und mit wasserfestem Stift seinen Namen auf den Ballon schreiben. Um gegebenenfalls mehr Platz zu haben, sollten die Stühle an die Wand gerückt werden.

2. Aufwärmen und Kennenlernen: Das Luftballonspiel

In der ersten Runde wird Musik gespielt, die Luftballone werden durch die Luft geschlagen, sodass keiner den Boden berührt. Bei Musikstopp schnappt sich jeder einen Ballon und sucht die Person, deren Name auf dem Ballon steht. Dieser muss er eine Frage stellen (Hobbys, Schule, Geschwister, Was magst du gerne / nicht gerne?, Musikgeschmack ...). Es ist gut, wenn du in der ersten Runde eine Frage vorgibst, damit die Ministranten ungefähr wissen, was für Fragen sie stellen können. Die Antwort schreibt er der Person auf den Rücken und gibt ihr den Luftballon zurück. Dann wartet er, bis ihm eine Frage gestellt wird. Dies wird mehrere Runden wiederholt. Am Schluss gehen die gleichen Farbenpärchen zusammen und stellen sich anhand der Zettel gegenseitig vor. Variante: Die Farbenpärchen kommen zusammen, stellen aber dann ihren Partner der Gruppe vor.

3. Namensduell

Teile die Ministranten in zwei Gruppen auf und bitte sie, sich rechts und links von der Decke, die du mit einem weiteren Gruppenleiter hältst, auf den Boden zu setzen. Jede Gruppe wählt nun immer ohne Geräusche eine Person aus, die sich direkt vor die Decke setzt. Dies darf die andere Gruppe nicht sehen. Auf Kommando lassen die Leiter nun das Tuch fallen. Die beiden Teilnehmer müssen so schnell wie möglich den Namen ihres Gegenübers sagen. Derjenige, der zuletzt den Namen sagt, muss mit in die Gruppe des Gewinners wechseln. Das Spiel ist beendet, wenn eine Gruppe keine Teilnehmer mehr hat oder wenn die vorher festgesetzte Zeit verstrichen ist. Wer dann die meisten Spieler hat, hat gewonnen. Dieses Spiel ist gut zum Vertiefen bereits bekannter Namen geeignet.

4. Einführungsgeschichte: Dorf ohne Regeln

Die Ministranten setzen sich wieder in den Stuhlkreis. Du liest die Geschichte „Dorf ohne Regeln“ vor, lässt dabei jedoch den Schluss weg. Dabei wirst du ganz still und lässt so Spannung aufkommen. Tipp: Du solltest langsam, betont und Spannung erzeugend vorlesen.

5. Gesprächsrunde: Warum sind Regeln wichtig?

Du fragst deine Minis, welche Regel in eurer Gruppe wohl am wichtigsten wäre und forderst sie auf, ihre Meinung zu begründen. Danach fragst du, warum Regeln im Allgemeinen wichtig sind. Achte darauf, dass auch hier die einzelnen Meinungen begründet werden und dass jeder seine Meinung äußern kann, ohne dass diese von den anderen kommentiert wird. Jeder sollte ausreden dürfen.

6. Spiel zur Einteilung von Kleingruppen: Bibelzitate fi nden

Du teilst nun die vorbereiteten Bibelzitate aus oder jeder Ministrant darf einen Zettel ziehen. Nun müssen sich die einzelnen Paare durch lautes Vorlesen ihres Zettels finden (siehe unter Vorbereitung, Punkt 1). Dabei dürfen sich alle im Stuhlkreis bewegen. Wenn jeder seinen Partner gefunden hat, erhält die Kleingruppe Papier und Stifte und darf sich eine ruhige Ecke im Raum suchen.

7. Regeln in der Kleingruppe erarbeite

Aufgabenstellung für die Kleingruppen ist, sich mindestens drei Regeln zu überlegen, die sie wichtig finden und diese schriftlich festzuhalten. Für diese Aufgabe haben alle ca. 20 Minuten Zeit. Erinnere deine Ministranten rechtzeitig vor Ablauf der Zeit daran, dass die Zeit bald vorbei ist. Dann bitte alle Kleingruppen, wieder im Stuhlkreis Platz zu nehmen und dabei ihre Aufzeichnungen mitzubringen. Zur Entspannung kann vor dem Hinsetzen im Stuhlkreis eine kleine Erfrischung gereicht werden, aber achte darauf, dass keine allzu große Pause entsteht. Tipp: Vielleicht hast du die Möglichkeit, mehrere Räume zu nutzen, dann können die Kleingruppen sich auch auf mehrere Räume verteilen. Du solltest als Leiter immer mal wieder nach den Gruppen sehen, wenn sie sich in verschiedenen Räumen aufhalten.

8. Zusammentragen der Ergebnisse

Alle Gruppen legen ihre Plakate in die Kreismitte. Du fasst nochmals kurz das Thema zusammen und bittest eine Gruppe, ihre Ergebnisse vorzutragen. Achte dabei darauf, dass die Vorstellung der einzelnen Ergebnisse nicht zu lange dauert. Sicher kennst du das: es gibt Ministranten, die in der Gruppe die Wortführer sind. Diese solltest du ihr Ergebnis zum Schluss vorstellen lassen, damit auch andere eine Chance haben, ihre Ergebnisse vorzustellen, ohne möglicherweise nur noch sagen zu müssen, dass sie auch die Regeln haben, die die anderen schon genannt haben. Haben alle Gruppen ihre Entwürfe vorgestellt, überlegst du gemeinsam mit deinen Ministranten, welche Regeln oder Gebote für euch am wichtigsten sind und somit zu eurer festen Gruppenregel oder eurem festem Gebot werden. Als gute Möglichkeit für ein Meinungsbild haben sich Klebepunkte bewährt, die auf die Regeln geklebt werden. Dafür erhält jeder Ministrant drei bis fünf solcher Punkte und klebt sie auf die Regeln, die er als am wichtigsten erachtet. Wichtig ist dabei, dass du vorher festlegst, dass nur ein Punkt an eine Regel geklebt werden darf.

9. Aktion: Gruppenvertrag

Es sollten sich höchstens zehn Regeln oder Gebote als Gruppenregeln herauskristallisiert haben. Vielleicht lassen sich Regeln miteinander verbinden, um dies zu erreichen. Diese solltest du nun für alle sichtbar auf ein Plakat schreiben, das die Ministranten auch gestalten können, indem sie vielleicht Symbole für die Regeln hinzumalen oder auch ein vorher gemachtes oder mitgebrachtes Foto von sich dazukleben. Damit diese Regeln von allen anerkannt werden, sollen im Anschluss an die Verschönerungsaktion alle Ministranten und Leiter diese Regeln unterschreiben. Du hängst nun gemeinsam mit deinen Ministranten das Plakat in eurem Gruppenraum gut sichtbar auf. Möglich ist auch, dass die Regeln in der Sakristei einen Platz finden. Die von euch gemeinsam erarbeiteten Regeln sollen sowohl von den Ministranten als auch von dir als Leiter der Gruppe eingehalten werden. Sollten sie nicht eingehalten werden, muss es – um glaubwürdig zu bleiben – auch Konsequenzen geben. Du überlegst gemeinsam mit deinen Ministranten, wie die Konsequenzen aussehen können. Zum Beispiel könnte das Handy bis zum Ende der Gruppenstunde behalten werden oder die Person von einem Spiel ausgeschlossen werden. Wichtig ist jedoch, dass ihr die Konsequenzen gemeinsam erarbeitet und diese auch als solche vereinbart werden und dass sie allen bekannt sind. Tipp: Wenn deine Ministranten eine Ministrantenmappe haben und diese auch geführt wird, solltest du die Gruppenregeln zur nächsten Gruppenstunde für jeden vervielfältigen, denn so können deine Ministranten die Regeln auch zu Hause nachlesen. Ebenso kannst du die Konsequenzen kurz schriftlich festhalten und verteilen. 

10. Gemeinsamer Abschluss: Gebet und Lied

Zum Schluss setzt du dich mit deinen Ministranten wieder in den Stuhlkreis. Wenn ihr eine Gruppenkerze habt, entzünde diese nun und stelle sie in die Mitte. Du fasst kurz zusammen, was ihr heute gemeinsam erlebt habt und leitest zum Dankgebet über.

Dankgebet

Für jeden Tag des Lebens,

für Möglichkeit des Gebens,

für Kinder wunderbar,

für aller Menschen Schar,

fürs Wärmen unserer Herzen,

für Linderung der Schmerzen,

für Liebe statt zu hassen,

für Tiere aller Rassen,

fürs Tragen unserer Schuld,

für ewige Geduld,

für deine wahren Worte,

für Pflanzen jeder Sorte,

für alle guten Hände,

für Hoffnung ohne Ende,

für das, was war und ist,

sei Dank dir Jesus Christ.

Hans-Georg Wigge

Nach dem Gebet singt ihr gemeinsam ein Abschlusslied. Geeignete Lieder sind: Möge die Straßen uns zusammenführen (Strube Verlag), Gib mir deine Hand (Abakus Musik) oder Der Tag geht zu Ende (Volker Rosin)

Tipp: Wenn du das Dankgebet vorher für jeden Ministranten kopiert hast, könnt ihr es gemeinsam beten. Das Schlusslied könnte ein neues Ritual sein, daher ist es wichtig, nach jedem Treffen das gleiche Lied zu singen. Gut » Heike Brand, Erzieherin, Vorsitzende des Pfarrgemeinderates mit besonderem Schwerpunkt Kinder- und Jugendarbeit sowie Liturgie ist es auch, wenn du dir Bewegungen zum Lied oder zum Refrain überlegst. Wenn es zum Beispiel heißt „reicht euch eure Hände“ (Der Tag geht zu Ende) dann reicht euch auch eure Hände.

Vorbereitung

  1. Du bereitest Zettel mit Bibelzitaten, wie zum Beispiel „Vater unser im Himmel, geheiligt werde dein Name“ oder auch „Am Anfang war das Wort und das Wort war bei Gott“ oder Teile der zehn Gebote wie folgt vor: Du schreibst auf einen ersten Zettel: „1. Gebot: Du sollst keine anderen ...“ und auf einen anderen Zettel schreibst du: „... Götter neben mir haben!“, auf einen weiteren: „Vater unser im Himmel, ...“ und auf einen nächsten Zettel ergänzt du „... geheiligt werde dein Name!“ Auf diese Weise bereitest du so viele Zettel vor, wie du Ministranten erwartest. Tipp: Schreibe alle Satzanfänge auf einen farbigen Zettel, zum Beispiel rot, und alle Satzenden auf einen andersfarbigen Zettel, zum Beispiel blau. Dadurch wird das Austeilen leichter und die Ministranten wissen, dass immer ein roter und ein blauer Zettel ein Paar bilden. 2. Stelle einen Stuhlkreis für so viele Ministranten wie du erwartest. 3. Lege unter jeden Stuhl ein Blatt Papier, einen Stift und einen Luftballon. 4. Kopiere den Text des Schlussgebets für deine Ministranten und auch den Liedtext, wenn du ein neues Lied einführst. Halte die Kopien für den Schlusskreis bereit.