Glaube
Wie es ist, ein Schaf zu sein
-
Dauer: ca. 90 Minuten
-
Alter: Ministranten ab 14 Jahre
-
Material:
– Seile
– für jeden eine Augenbinde
– für jeden eine Kopie von Psalm 23
Psalm 23 spürbar erleben
In dieser Gruppenstunde kannst du deinen Ministrantinnen und Ministranten erlebbar machen, was uns der Psalm 23 zusagt: Der Herr ist mein Hirte. Mithilfe der Kooperationsübung Schaf und Schäfer kannst du mit deiner Gruppe spielerisch ins Gespräch kommen.
Ablauf
- Begrüßung und Speichenrennen
- Schaf und Schäfer
- Reflexion mit Psalm 23
- Erweiterungsmöglichkeit
- Impuls
Detaillierter Ablauf
Begrüße die Ministrantinnen und Ministranten und beginne die Gruppenstunde mit dem Spiel „Speichenrennen“. Frage für dieses Spiel nach einem Freiwilligen und teile die übrigen Ministranten in ungefähr fünf Kleingruppen. Die Kleingruppen sollten gleich groß sein. Passe deshalb die Zahl der Kleingruppen an. Wähle nun auf einem großen Platz einen Mittelpunkt und fordere die Kleingruppen auf, sich strahlenförmig vom Mittelpunkt ausgehend in Reihen aufzustellen. Es ergibt sich ein Bild, das einem Rad ähnelt: Die von den Ministranten gebildeten Reihen sind die Speichen, die von einer Nabe ausgehen. Nun muss der Freiwillige um den Kreis herumlaufen und eine beliebige außenstehende Person im Laufen anticken. Daraufhin läuft die gesamte Speiche in die andere Richtung um den Kreis herum und versucht – genau wie der Freiwillige – erneut eine Speiche an der nun freien Stelle zu formen. Die Person, die als letztes die Speiche erreicht, muss nun um den Kreis laufen und das Spiel beginnt von vorne. Nach einigen Minuten kannst du das Spiel beenden.
Um in das Thema Psalmen einzuführen, eignet sich die Kooperationsübung Schaf und Schäfer. Hierfür gibst du deiner Gruppe folgende Aufgabe und klärst über die Regeln auf. Während einer Besprechungszeit, die später stattfinden wird, muss sich die Gruppe auf einen Schäfer unter sich einigen. Die restlichen Ministranten werden Schafe sein. Für den Schäfer gilt, dass er nicht sprechen und sich nicht bewegen kann. Du als Gruppenleiter wirst ihn später an einen für die Gruppe unbekannten Ort auf einen großen Platz stellen. Die Schafe bekommen die Augen verbunden und können ebenfalls nicht sprechen. Sie können im Gegensatz zum Schäfer laufen, aber es darf sich immer nur ein Schaf bewegen. Die Schafe werden später mit verbundenen Augen von dir wahllos über den Platz verteilt. Nachdem der Gruppe diese Regeln klar sind, bekommt sie die eigentliche Aufgabe. Der Schäfer muss alle Schafe in einen mit Seilen abgetrennten Bereich, den Stall, lotsen. Wo der Stall sein wird, ist für die Ministrantinnen noch nicht bekannt. Jetzt gibst du die Möglichkeit, Fragen zu stellen. Beantworte aber nur Fragen, die die Regeln betreffen und gibt keine Tipps für die Lösung. Dann haben deine Gruppenkinder die angekündigte Besprechungsphase. Nachdem sie einen Schäfer ausgewählt haben und sagen, dass sie eine Lösung für das Problem haben, verbindest du den Schafen die Augen, verteilst sie auf dem Platz und stellst auch den Schäfer an einen Ort. Dann markierst du den Stall mit den Seilen. Achte darauf, dass keiner seinen Standort durch Sprechen oder Geräusche bekannt gibt. Auf dein Zeichen beginnt die Übung. Während sie läuft , musst du gut aufpassen, was auf dem Platz passiert. Sollten zwei Schafe gleichzeitig laufen, sage „Stopp“, kläre auf, dass sich nie mehrere Schafe zur gleichen Zeit bewegen dürfen und lass die Übung weiterlaufen. Achte auch darauf, wo die Schafe hinrennen. Am besten begleitest du sie, damit sie nicht stolpern oder hinfallen. Wenn ein Schaf den Stall erreicht hat, darf es seine Augenbinde nicht abnehmen, sondern muss warten, bis alle Schafe im Stall sind.
Hier eine von mehreren Lösungsmöglichkeiten, die du deinen Ministrantinnen und Ministranten natürlich nicht sagst: Jedes Schaf bekommt eine Nummer. Der Schäfer klopft so oft auf seine Oberschenkel, bis die Zahl des Schafes, welches nun losgehen soll, erreicht ist. Dann läuft das Schaf los. Durch Klatschen kann das Schaf gelenkt werden. Einmal klatschen heißt rechts, zweimal links und dreimal heißt stehenbleiben. So können nach und nach alle Schafe einzeln in den Stall gebracht werden.
Nachdem die Übung beendet wurde, bildet ihr einen großen Kreis. Frag deine Gruppe nach Erfahrungen:
Wie war es, als Schaf blind auf den Schäfer zu vertrauen?
Wie erging es dem Schäfer, als er die Verantwortung für die Gruppe hatte?
Im Anschluss teilst du die Kopien von Psalm 23 aus. Lass den Text zweimal von unterschiedlichen Personen vorlesen und komme dann wieder ins Gespräch:
Was hat die Übung mit dem Text zu tun?
Gibt es Parallelen?
Haben die Schafe in der Übung Ähnliches empfunden wie der Schreiber des Psalms?
Für das Gespräch gibt es keinen idealen Ablauf. Stelle die Fragen, die dir in den Sinn kommen und versuche auf die Antworten und Gegenfragen deiner Gruppe einzugehen.
An dieser Stelle kannst du die Gruppenstunde gut erweitern und zu einem Tagesprogramm ausbauen. Das dafür notwendige Rahmenprogramm findest du auf den folgenden Seiten.
Als Abschluss eignet sich die Andacht, die du in diesem Heft auf Seite 36 findest. Mit ihr beendest du die Gruppenstunde bzw. den Tag.