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Glaube

Ihr habt Christus angezogen

  • Dauer: 30 Minuten
  • Alter: Ab 9 Jahren
  • Material:
    • Kärtchen mit verschiedenen Berufsbezeichnungen
    • Karteikarten
    • Stifte
    • Klebeband
    • Taufkleid

Eine Gruppenstunde zur Bedeutung der Ministrantengewänder

Als Ministrantinnen und Ministranten sind wir im Gottesdienst nach einem bestimmten „Dresscode“ im Einsatz. Dass diese Dienstkleidung einerseits unsere besondere Funktion in der Liturgie signalisiert und zugleich eine Verbindung zu unserer Taufe schaff t, vermittelt ihr in dieser Gruppenstunde.

Ablauf

  1. Einstiegsspiel: Wer bin ich?
    (Dauer: 10 Minuten)
  2. Erarbeitungsphase: Dienstkleidung
    (Dauer: 10 Minuten)
  3. Überleitung zum Ministrantendienst
    (Dauer: 3 Minuten)
  4. Bezug zum Taufkleid
    (Dauer: 5 Minuten)
  5. Gebet
    (Dauer: 2 Minuten)

Detaillierter Ablauf

Vorbereitung

Beschrifte kleine Kärtchen mit verschiedenen Berufsbezeichnungen, z.B.: Bäcker/-in, Handwerker/-in, Gärtner/-in, Polizist/-in, Richter/-in, Förster/-in, Feuerwehrmann/-frau, Arzt/Ärztin etc. Stelle einen Stuhlkreis und lege das Taufkleid für seinen späteren Einsatz bereit.

1. Einstiegsspiel: Wer bin ich?

Um deine Minis auf verschiedene Berufe und ihre damit verbundenen „Dienstkleidungen“ aufmerksam zu machen, beginne mit einem spielerischen Einstieg. Jeder Mini erhält von euch ein Kärtchen mit einer Berufsbezeichnung. Die anderen Gruppenmitglieder dürfen nicht sehen, um welchen Beruf es sich handelt. Sie müssen ihn erraten. Als kleine Hilfestellung macht jeder Mini eine typische Handbewegung, die für den zu erratenden Beruf alltäglich ist. Nachfragen aus der Gruppe dürfen ausschließlich mit „Ja“ oder „Nein“ beantwortet werden. Die Gruppe rät so lange, bis sie den Beruf erraten hat. Dann kommt der nächste Mini an die Reihe.

2. Erarbeitungsphase: Dienstkleidung

Gib deinen Minis anschließend den Auftrag, sich zu überlegen, wo es Menschen gibt, die privat andere Kleidung tragen als bei der Arbeit. Halte die Ergebnisse auf Karteikarten fest, die du an die Wand heftest. Beispiele: Arzt, Pastor, Mini, Dachdecker, Schornsteinfeger, Richter, Polizei, Feuerwehrleute etc. Überlegt dann gemeinsam, welche Bedeutung deren jeweilige Kleidung hat und warum verschiedene Berufe spezielle „Dienstkleidungen“ tragen. Ideen: Schornsteinfeger tragen ihre Kleidung zum Schutz („Schutzkleidung“), damit ihre Kleider nicht schmutzig werden. Polizisten tragen ihre Kleidung, damit man weiß, wen man um Hilfe fragen muss und die Person gut erkennt (Signal-Wirkung) etc. Abschließend arbeitest du den Gedanken heraus, dass die Berufskleidung immer dazu dient, sich von anderen zu unterscheiden. Sie signalisiert, dass man gerade arbeitet und auch dementsprechend denken und handeln sollte. Das kannst du etwa an diesem Beispiel veranschaulichen: Der Richter beispielsweise trägt eine Robe, und zwar nicht in seinem Büro oder Zuhause, sondern nur im Gerichtssaal, nicht als Schutzkleidung, sondern als Zeichen dafür, dass jetzt eine besondere Situation ist: Alles was er jetzt tut oder sagt, sagt oder tut er nicht als Privatperson. Die eigene Person muss der Richter nun ein Stück zurücknehmen. «

3. Überleitung zum Ministrantendienst

Heb hervor, dass auch Ministrantinnen und Ministranten in ihrer „Dienstkleidung“ nicht nur als Privatperson handeln, sondern auch und vor allem in ihrer Funktion als Ministranten. Ministrantinnen und Ministranten zeigen mit ihren liturgischen Gewändern, dass sie jetzt „arbeiten“ und keine Freizeit haben:

Kleidung kann dabei helfen, einen „Hebel“ umzulegen: Umzuschalten vom Alltag auf den Gottesdienst. Als Minis nehmt ihr bestimmte liturgische Funktionen wahr. Eure Kleidung unterstreicht das! Eure Gewänder helfen euch dabei, still zu werden. Sie helfen euch dabei, euch ganz auf den Dienst einzustellen: Ihr geht nicht einfach durch die Kirche – ihr schreitet. Das Gewand hilft euch bei der Vorbereitung und Ausführung eures wichtigen Dienstes vor Gott. 

4. Bezug zum Taufkleid

Hole nun das Taufkleid hervor und legt es in die Mitte eures Stuhlkreises. Wenn es passt, kannst du mit deinen Minis mithilfe der folgenden Fragen über das Kleid ins Gespräch kommen:

– Habt ihr euer eigenes Taufkleid schon einmal in der Hand gehalten – oder auf Fotos gesehen? – Wofür könnte die Farbe Weiß stehen? (Reinheit, Neubeginn, Parallele zum Hochzeitskleid etc.)

– Warum, denkt ihr, ist das Taufkleid so lang? (als Symbol für die Größe Gottes) – Welche anderen Symbole und Zeichen aus dem Taufritus fallen euch ein? (Kerze, Salbung mit Chrisamöl, Wasser etc.) Trage dann das folgende Schriftwort vor:

Denn alle seid ihr durch den Glauben Söhne Gottes in Christus Jesus. Denn ihr alle, die ihr auf Christus getauft seid, habt Christus angezogen. Gal 3,26–27

Verdeutliche mit Blick auf das Taufkleid in eurer Mitte:

In der Taufe hat man uns allen einst ein Kleid angezogen und dazu gesagt: „Dieses weiße Kleid soll dir ein Zeichen dafür sein, dass du in der Taufe neu geschaffen worden bist und ... Christus angezogen hast ...“. Das Taufkleid, auf das die Gewänder der Ministranten und der Priester zurückgehen, macht deutlich: Wer getauft wird, zieht das „Gewand des Heils“ an. Er zieht Christus an. Wer getauft wird, schlüpft in die Haut Jesu hinein. Das Gewand der Taufe kann man nicht einfach ablegen wie einen Mantel und innerlich an den Nagel hängen und so tun, als ob nichts gewesen wäre. Christen steht es gut an, sichtbar zu machen, wer sie sind und zu wem sie gehören. Als Minis tun wir das mit unseren Gewändern – aber auch außerhalb der Liturgie können wir dieses Farbe-Bekennen fortsetzen durch unser Eintreten für Gerechtigkeit und für das, was wahr ist. Christen sind Menschen, die auch im Alltag eine gute Figur abgeben, andere zum Nachdenken bringen und neugierig darauf machen, was der Grund ihrer Hoffnung ist, die sie prägt. 

5. Gebet

Lass die Gruppenstunde mit einem Gebet ausklingen, für das ihr euch gemeinsam erhebt:

Herr, unser Gott, in der Taufe hast du jedem von uns in besonderer Weise deine Liebe geschenkt. Als Ministrantinnen und Ministranten tragen wir im Gottesdienst ein besonderes Gewand.

Es weist uns als deine Diener aus – und es erinnert uns an unser Taufkleid, daran, wer wir sind und was wir für einen Auftrag haben. Hilf uns und deiner Kirche, eine gute Figur abzugeben, wenn es darum geht, Menschen für dich und deine Frohe Botschaft zu begeistern.

Wärme mit deinem Gewand der Liebe alle, die eiskalt geworden sind oder unter der Kälte anderer leiden. Schütze und segne mit deinem Gewand des Heils alle, die gefährdet sind durch Krankheit, Abhängigkeiten und andere Bedrohungen des Lebens.

Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn. Amen.

Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.