Glaube
Hier lang oder da lang?
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Dauer: 50 Minuten
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Alter: Ab 10 Jahren
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Material:
Buntstifte, Bleistifte oder Kugelschreiber, Papier, Smartphones der Minis (wenn vorhanden)
Entscheidungen treffen - in großen wie in kleinen Dingen
Welches neue Game soll ich mir zum Geburtstag wünschen? Sollte ich heute zur Mini-Gruppenstunde gehen oder lieber auf der Couch bleiben? Was will ich später mal machen nach der Schule? In unserem Leben müssen wir uns ständig entscheiden – mit unterschiedlicher Tragweite. Oft fällt uns das schwer. In dieser Gruppenstunde beschäftigt ihr euch damit, wie ihr Entscheidungen sorgsam abwägen könnt.
Ablauf
- Einleitung und Gebet
(Dauer: 5 Minuten) - Formuliert einen Wunsch
(Dauer: 15 Minuten) - Findet Alternativen
(Dauer: 10 Minuten) - Rat einholen
(Dauer: 10 Minuten) - Innehalten und entscheiden
(Dauer: 5 Minuten) - Zur Entscheidung stehen
(Dauer: 5 Minuten) - Gebet
(Dauer: 1 Minute)
Detaillierter Ablauf
Leite die Gruppenstunde mit den folgenden Worten ein:
Bald ist Weihnachten, dann feiern wir die Geburt unseres Herrn Jesus Christus. Er wird uns als Kind geschenkt. Genau neun Monate vorher feiert die Kirche das Fest „Verkündigung des Herrn“. An diesem Tag hören wir im Gottesdienst die Erzählung aus der Bibel, als der Engel zu Maria kam und ihr sagte, dass sie Jesus, Gottes Sohn, gebären werde. Maria fragte dann kurz nach, wie das überhaupt möglich sein soll, denn sie war ja noch nicht mal verheiratet. Der Engel erklärt es ihr und Maria sagt daraufhin: Ja, das soll so geschehen.
Sie hat also eine Entscheidung getroffen. Sie hat vollstes Vertrauen, dass Gott das Beste für sie will. Uns fällt es häufig sehr schwer, Entscheidungen zu treffen. Das können ganz einfache Entscheidungen sein: „Was soll ich heute anziehen, dies oder das?“ Oder auch: „Welches Game soll ich mir zu Weihnachten wünschen?“ Manchmal hadern wir aber auch mit komplizierteren Fragen: „Auf welche Schule soll ich gehen?“ Oder: „Was will ich später mal machen?“ In dieser Gruppenstunde wollen wir ein paar Schritte üben, die uns dabei helfen können, gute Entscheidungen zu treffen. Grundsätzlich dürfen wir immer darauf vertrauen, dass Gott bei jeder Entscheidung bei uns ist und das Beste für uns will. Jede noch so kleinen Entscheidung können wir also Ihm anvertrauen. Wir wollen auch jetzt zu Beginn beten:
Ewiger Gott, du bist unendlich groß
und uns Menschen doch ganz nahe.
Wir danken dir, dass du in Jesus
Christus Mensch geworden bist.
Du kennst auch unsere menschliche
Erfahrung der Ratlosigkeit.
Wir bitten dich:
Sei bei allen großen und kleinen
Entscheidungen bei uns.
Sei auch heute in unserer Mitte.
Amen.
» WELTJUGENDTAG 2019
„Siehe, ich bin die Magd des Herrn; mir geschehe, wie du es gesagt hast“ (Lk 1,38): Dieser Satz Marias, der im Mittelpunkt des Festes „Verkündigung des Herrn“ steht, ist auch das Motto des kommenden Weltjugendtags, zu dem Papst Franziskus vom 22. bis 27. Januar 2019 nach Panama eingeladen hat. Weitere Infos findet ihr auf www.wjt.de.
Leite den Schritt so ein:
» Wir wollen nun entdecken, was wir uns wünschen. Nimm dir dein Smartphone zur Hand und suche ein Bild, das einen Wunsch von dir ausdrückt. Etwas, was du dir wirklich sehr wünschst. «
Bitte deine Minis dann, auf einem Blatt zu notieren, warum sie sich eine bestimmte Sache wünschen, was sie daran so großartig finden. Lass deinen Minis dafür zehn Minuten Zeit.
» Notiert euch zu Beginn
mithilfe eures Smartphones
einen Wunsch und eine
Alternative – und kommt
dann ins Gespräch darüber,
wie ihr eine Entscheidung
treffen könntet.
Erkläre deinen Minis, dass es im nächsten Schritt darum geht, Wünsche zu formulieren. Dazu benötigen sie Papier, Stift e und ihr Smartphone. Bitte deine Minis, auf ihren Smartphones nach einem Bild zu suchen, das sie anspricht und das irgendeinen Wunsch von ihnen ausdrückt. Das kann ein ganz einfacher Wunsch sein: Etwa nach einem leckeren Eisbecher, den sie vor kurzem fotografiert haben. Es kann auch ein tiefergehender Wunsch sein: Ein Foto von Freunden oder Verwandten könnte zum Ausdruck bringen, dass sie sich ein Wiedersehen mit ihnen wünschen. Achte bei der Nutzung von Smartphones darauf, dass eure Minis sie als Hilfsmittel für diese Aufgabe, aber nicht für andere Zwecke gebrauchen. Wer kein Smartphone hat, kann seinen Wunsch auch einfach aufmalen.
In diesem Schritt sollen die Minis eine echte Alternative zu ihrem Wunsch finden. Eine gute Alternative hilft uns, unserem
wirklichen Wunsch noch mehr auf die Spur zu kommen. Sie benötigen dafür wieder nur Papier und Stifte. Gib ihnen dafür ungefähr zehn Minuten Zeit. Du kannst die Aktion ungefähr so einleiten: Ihr habt jetzt einen tollen Wunsch gefunden. Ihr habt auch aufgeschrieben, was euch daran begeistert. Nun wird es etwas schwieriger. Schreibt oder malt nun auf das zweite Blatt eine echte Alternative dazu. Wenn du Eis liebst, aber Brokkoli ekelhaft findest, ist die Entscheidung einfach. Wenn du dich aber zwischen Eis und deiner Lieblingsschokolade entscheiden musst, ist es schon härter. Oder: Wenn du dich entscheiden musst, welchen deiner Freunde du am Nachmittag triffst. Oder: Ob du zum Fußball oder ins Kino gehst. Finde nun also eine Alternative, die dir mindestens genauso viel Freude bereitet wie dein Wunsch und schreibe oder male sie auf. «
Kommt nun miteinander darüber ins Gespräch, wie man eine Entscheidung zwischen den beiden Wünschen treffen könnte. Kleine Kinder würden vielleicht einen Abzählreim bemühen („Ene mene muh ...“) und den Zufall entscheiden lassen. Aber gibt es nicht bessere Methoden? Sammelt Vorgehensweisen wie die Folgenden:
– eine Pro- und Kontra-Liste anlegen
– eine Nacht darüber schlafen
– auf das eigene Bauchgefühl hören
– Ratschläge einholen
Leite zum nächsten Schritt über:
» Für eine gute Entscheidung kann es tatsächlich hilfreich sein, dass wir uns Rat bei einem guten Freund oder einer guten Freundin holen. Je größer die mögliche Tragweite einer bevorstehenden Entscheidung, umso mehr brauchen wir den Rat kompetenter Helfer. Sich Hilfe bei einer Entscheidung zu suchen ist keine Schande! Die Bibel lehrt uns: „Wo nicht weiser Rat ist, da geht das Volk unter;
wo aber viele Ratgeber sind, findet sich Hilfe“ (Sprüche 11,14). Ratgeber – das können etwa Freunde sein. Sie kennen uns gut und können einschätzen, welcher Weg zu uns passt. Natürlich kann man auch seine Eltern fragen – oder andere Leute, denen man vertraut. «
Bitte deine Minis nun, sich in Zweierteams zusammenzufinden und sich gegenseitig ihren Wunsch und die Alternative vorzustellen. Der andere kann dann ein paar Tipps dazu geben. Die Ratschläge können sie aufschreiben. Gib ihnen dafür ungefähr zehn Minuten Zeit.
Leite zum nächsten Punkt über:
» Wir wissen nun, wie unsere Freunde über unsere Wünsche denken. Aber die Entscheidung müssen wir am Ende selbst treffen! Dazu ist es gut, nichts zu übereilen. Zugegeben: Bei „kleinen“ Entscheidungen, wie ihr sie heute hier in der Gruppe fällen sollt, liegt die Sache
wahrscheinlich schnell auf der Hand. Aber bei Entscheidungen mit hoher Tragweite lohnt es sich, erst einmal in Ruhe in sich hineinzuhorchen – oder Gott um das nötige Maß an Klarsicht zu bitten. Auch hier kann uns die Bibel ein Vorbild sein. König Salomo etwa, der – als er seinen Thron bestieg – Gott als erstes um „Weisheit und Erkenntnis“ bat. Auch der Apostel Jakobus sagt: „Wenn es aber jemandem unter euch an Weisheit mangelt, so bitte er Gott, der jedermann gern gibt und niemanden schilt; so wird sie ihm gegeben werden. « Jakobus 1,5
Überlegt euch gemeinsam, welche biblischen Gestalten euch einfallen, die schwere Entscheidungen fällen mussten.
Vielleicht kommt deinen Minis die Geschichte von Abraham in den Sinn, der sich entscheiden muss, ob er Gottes Willen nachgeben und seinen Sohn Isaak opfern soll. Oder sie denken an Petrus, der die Entscheidung fällt, sein früheres Leben als Fischer in Kapernaum hinter sich zu lassen – um Jesus zu folgen.
Auch viele biblische Figuren haben vor Entscheidungen innegehalten. Zum Teil haben sie das Zwiegespräch mit Gott gesucht, so wie Jesus, bevor er seine Jünger wählte.
Gib deinen Minis einen Moment Zeit, damit sie auch ihre Entscheidung sorgfältig und mit Bedacht treffen.
Bitte jeden deines Minis, der Gruppe vorzustellen, für welchen seiner Wünsche er sich entschieden hat.
Halte dann fest:
»Ihr alle habt gerade eine Entscheidung getroffen. Steht dazu. Nehmt sie an, so wie Maria Gottes Plan für sie vertrauensvoll angenommen hat. Es zeugt von Stärke, wenn ihr euch entscheiden und endgültig festlegen könnt – auch, wenn ihr vielleicht nicht dem Rat eurer Freunde gefolgt seid. Entschiedenheit ist wichtig, weil manche dazu neigen, ihre Entscheidungen nachträglich in Frage zu stellen. Hat man jedoch alles Notwendige getan, gibt es keinen Grund zum Zweifeln. Man hat dann eben die bestmögliche Entscheidung
getroffen. Auch hier kann uns die Bibel weiterhelfen, nämlich der Apostel Jakobus, der Zweifler mit einer Meereswoge, also einer Welle vergleicht, die vom Winde getrieben und bewegt wird: „Ein Zweifler ist unbeständig auf allen seinen Wegen“. « Jakobus 1,6.8
Ermutige deine Minis, sich den Wunsch, für den sie sich entschieden haben, tatsächlich zu erfüllen.
Danach kannst du die Gruppenstunde mit folgendem Gebet abschließen:
Jesus Christus, wir danken dir
für diese gemeinsame Zeit.
Wir danken dir für die kleinen
Entscheidungen,
die wir getroffen haben.
Wir danken dir, dass du bei allen
unseren Entscheidungen bei uns bist.
Segne unsere Entscheidungen
jeden Tag.
Wir wollen dir vertrauen.
Amen.
Vorbereitung
Lege die angegebenen Materialien bereit und stelle einen Stuhlkreis.